Die jungen Litauer hatten einer 73-Jährigen aus Bad Oldesloe Geld abgenommen

Bad Oldesloe. Zwei mutmaßliche Erpresser haben sich auf der B 75 zwischen Bad Oldesloe und Reinfeld eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Kurz hinter dem Ortsschild in Reinfeld verlor der 24 Jahre alter Fahrer offenbar die Kontrolle über das Auto und prallte frontal gegen einen Baum. Er und sein Beifahrer, 19, wurden dabei schwer verletzt.

Wenige Stunden zuvor am Montagnachmittag: Die beiden Männer aus Litauen sollen mit sogenannten Schockanrufen versucht haben, ältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen. Ein erster Versuch scheiterte, weil die Anruferin misstrauisch wurde. Bei einer 73-Jährigen aus Bad Oldesloe hatten die Täter indes Erfolg. Sie riefen die Frau an und sagten, ein Familienmitglied habe einen Unfall verursacht und brauche jetzt Geld für die Krankenhauskosten des Unfallopfers. Sollte die Frau nicht zahlen, komme das Familienmitglied ins Gefängnis.

Die Oldesloerin stimmte einer Geldübergabe zu, rief aber ihren Sohn an, der in der Nähe wohnt. Kurz nachdem die beiden Litauer an der Haustür einen vierstelligen Betrag von der 73-Jährigen entgegenkommen hatten, kam der Sohn der Frau hinzu und stellte die Männer zur Rede. Diese ergriffen daraufhin die Flucht.

Mehrere Streifenwagen verfolgten die Männer. Nach dem Unfall kamen die Litauer in Krankenhäuser. Die Polizisten stellten die Beute sicher, die nun der Oldesloerin zurückgegeben wird. Die Beamten ermitteln wegen Erpressung. Wenn die Männer die Kliniken verlassen, werden sie vermutlich einem Haftrichter vorgeführt. In jüngster Vergangenheit gab es in Geesthacht ähnliche Schockanrufe. Die dortigen Täter sitzen derzeit in Haft.