Feuerwehr eröffnet neues Ausbildungszentrum und Fahrzeug-Prüfhalle in Nütschau

Travenbrück. Selbst unter dem graufahlen Licht eines bedeckten Himmels schimmern sie aufgrund ihrer metallverkleideten Fassade leicht silbern: Die beiden neuen kubusartigen Trakte der Stormarner Kreisfeuerwehrzentrale im Travenbrücker Ortsteil Nütschau. Landrat Klaus Plöger übergab den 2,8Millionen Euro teuren Erweiterungsbau am Sonnabend zusammen mit Kreispräsident Hans-Werner Harmuth dem Kreisbrandmeister Gerd Riemann. Untergebracht im Anbau sind zum einen ein Ausbildungszentrum des Feuerwehrverbandes, zum anderen eine Fahrzeug-Prüfhalle des Kreises.

Kernstück des Ausbildungszentrums ist die Atemschutzstrecke. Dabei handelt es sich um einen zweistöckigen, etwa vier Meter breiten und zehn Meter langen Käfig mit mehreren Kammern. In voller Montur und mit Atemschutzmasken ausgestattet können die Feuerwehrleute darin trainieren, wie sie durch enge und verwinkelte Zimmer kriechen. Der Raum, in dem der Käfig steht, wird dazu mit Rauch gefüllt.

Besonders der Kreispräsident würdigte in seiner kurzen Ansprache bei der Übergabe das Engagement der ehrenamtlichen Feuerwehrleute. „Dank und Anerkennung, dass Sie sich in Ihrer Freizeit weiterbilden und dabei auch solche Anstrengungen auf sich nehmen, wie etwa Übungen in der Atemschutzstrecke", sagte Harmuth. Zum Ausbildungszentrum zählen ferner ein Hörsaal und Sanitätsräume.

Wie ein aufgeblasener Astronautenanzug sieht der Schutzmantel aus, in den sich Feuerwehrleute zwängen, wenn sie sich vor Chemikalien schützen müssen. Eines dieser Exemplare machte in der Atemschutzwerkstatt des Neubaus, die direkt neben der gerade errichteten Fahrzeug-Prüfhalle liegt, nochmals deutlich, wie hoch die physischen Anforderungen an Feuerwehrleute sind. Ebenfalls in diesem Bereich findet sich ein Tauschraum, in dem etwa Atemschutzgeräte, deren Sauerstoff aufgebraucht ist, gegen neu befüllte gewechselt werden können.

„Ich wünsche mir, dass auch die Reinbeker Feuerwehr bald zeitgemäß untergebracht wird“, betonte Landrat Plöger. Wie die Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn berichtete, sind sich in Reinbek Politik und Feuerwehr uneinig, wo eine neue Feuerwehrwache errichtet werden soll.