Peer Richter ist bei der Castingshow „The Voice of Germany“ in die nächste Runde gekommen

Bad Oldesloe. Ein flüchtiger Blick auf den Boden, die rechte Hand umklammert das Mikrofon. Dann fängt Peer Richter an zu singen, Mark Forsters „Zu dir“, zart und doch kräftig. Mit dem Rücken zu ihm sitzt die fünfköpfige Jury der Castingshow „The Voice of Germany“. Die Juroren müssen zuhören, ansehen dürfen sie den Auftritt nicht. Das ist Pflicht bei den so genannten „Blind Auditions.“ Jurymitglied Max Herre nickt mit dem Kopf, Nena schließt die Augen. Auch Peer hat die Augen geschlossen. Er sieht nicht, dass sich nach nur einer Minute Nenas Sessel gen Bühne dreht. „Erst als das Publikum zu jubeln begann, hab’ ich die Augen aufgemacht, realisiert: Ich bin weiter! Nena will mein Coach werden.“

Hinter der Bühne, vor gemauerten Wänden, steht Richters Familie, beobachtet seinen Auftritt auf einem Bildschirm. Sekunden bevor Nena den Knopf drückt, der ihren Sessel bewegt, ruft Richters Schwester Nike angespannt: „Jetzt hau doch endlich drauf.“

Peer Richter, der 18 Jahre alte Schüler aus Bad Oldesloe, trat als einer von 150 Gesangstalenten vor die Jury der Castingshow „The Voice of Germany“. Am Donnerstagabend zeigte ProSieben seinen Auftritt. Richter verfolgte die Aufzeichnung mit Oldesloer Freunden auf dem heimischen Sofa. Sah sich an, was er emotional kaum rekapitulieren kann. Auf der Bühne habe er sich vorgestellt, dass im Publikum Freunde säßen. „Ich war froh, dass ich die Coaches nicht gesehen hab’, das hat es leichter gemacht.“

Zum Ende seines Auftritts erlebt Richter eine Überraschung: Als er zu seinem letzten Ton ansetzt, dreht sich ein weiterer Stuhl in seine Richtung – plötzlich grinst Max Herre ihn an. Ein tolles Gefühl, wie er sagt. Erst habe er gedacht, gar nicht weiterzukommen. „Als Nena sich umdrehte, nahm sie mir schon alle Last von den Schultern. Max war das Sahnehäubchen.“

Herre lobt den Auftritt des Nachwuchssängers: „Du hast eine wunderschöne Stimme, und hast genau den richtigen Song gepickt.“ Dann muss Richter sich entscheiden, welchem Team er angehören möchte, wer sein Lehrer in der Show sein wird. Sowohl Nena als auch Max Herre stehen zur Wahl. Kurz zögert er, dann presst er zaghaft heraus: „Ich glaub’, dass ich leider zu Max gehen werde.“ Schon vorab favorisierte er Herre als Coach. Nach der Sendung trifft er ihn, ist begeistert: „Max ist ein sehr netter, lässiger Typ mit viel Erfahrung.“

Während die Show im Fernsehen lief, fanden sich bereits erste Anhänger des Schülers. Bei Facebook hatte er binnen weniger Stunden mehr als 2000 Fans, zahlreiche gratulierten ihm zu seinem Auftritt. In wenigen Wochen wird Richter erneut im Fernsehen zu sehen sein, in der „Battle“-Runde. Dann muss er ein Duett mit einem anderen Kandidaten singen.