Auf die Stormarner kommen mit den neuen Müllentgelten gewaltige Veränderungen zu.

Auf den ersten Blick wirkt das Tarifsystem viel komplizierter als das bestehende. Wer nicht genau hinsieht, kann ab 2014 für die Müllabfuhr ganz schnell viel mehr zahlen als bisher. Er muss es aber nicht, denn spätestens beim zweiten Blick tun sich viele Möglichkeiten auf, die Umwelt und das eigene Konto zu schonen.

Noch immer werfen die Stormarner viel zu viele Wertstoffe in die graue Restmülltonne. Mehr als die Hälfte des Inhalts gehört dort nicht hinein, allen voran Bioabfälle sowie Pappe und Papier. Sämtliche Appelle und Aufklärungskampagnen der vergangenen Jahre haben nur wenig genutzt. Jetzt setzen die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) und die Umweltpolitiker im Kreis beim Geld an. Der Plan dürfte aufgehen.

Die AWSH hat offenbar nicht nur in den vergangenen Jahren gut gewirtschaftet, wie die im Vergleich zu anderen schleswig-holsteinischen Kreisen niedrigen Gebühren zeigen. Sie denkt auch weiter in die Zukunft. Ende 2016 laufen die seit 1997 bestehenden Verträge mit der Müllverbrennungsanlage Stapelfeld aus. Wenn es bis dahin gelingt, die Restmüllmenge noch einmal deutlich zu reduzieren, sinken die Kosten weiter – nach Expertenprognosen um 30 Prozent.

Und mit den meisten anderen Abfällen, die sich längst zu Wertstoffen entwickelt haben, lässt sich sogar Geld verdienen. Dass das am Ende auch wieder beim Kunden ankommt, können diese an den Rechnungen für das neue Tarifsystem ablesen. Das ist eigentlich ganz einfach.