Was wünschen sich Menschen, die unter Lebensgefahr ihre Heimat verlassen mussten, am meisten? Ein normales Leben.

Eines, in dem sie keine Angst haben müssen. In dem sie sich nicht stigmatisiert oder diskriminiert fühlen. In dem sie Teil der Gesellschaft sein können, die sie aufgenommen hat.

All das gilt auch für Flüchtlinge aus Ländern wie Syrien und Afghanistan, die jetzt nach Deutschland kommen – und auch nach Stormarn. Wer ihnen helfen will, hier ein möglichst normales Leben zu führen, kann das tun, indem er sie dabei unterstützt, eine Wohnung zu finden oder – wenn möglich – selbst eine an die Kommune vermietet. Das ist für die leidgeprüften Menschen allemal besser, als in die sogenannten Schlichtwohnungen zu ziehen, in denen sämtliche Personengruppen, die keine Bleibe haben, untergebracht werden. Mitunter ist die Nachbarschaft, die dort entsteht, nicht eben ideal für Familien mit Kindern.

Ebenso wenig ideal ist die Alternative, dass Städte und Gemeinden Container auf die grüne Wiese setzen, in denen die Flüchtlinge dann untergebracht werden. Ein Leben dort dürfte sich bisweilen wie auf dem Präsentierteller anfühlen, im Extremfall wie in einem Getto. Von Normalität ist es in jedem Fall weit entfernt.

Stormarner haben also eine gute Gelegenheit, Solidarität mit anderen Menschen zu üben, denen es weitaus schlechter geht. Wer zeigen will, dass er mehr zu bieten hat als Worte der Betroffenheit, kann es tun – ab sofort.