Kabel und kaputte Steine erschweren Rollatorfahrer Günther Rathje, 81, in Ahrensburg den Einkauf

Ahrensburg. Günther Rathje stöhnt. Vor seinem Rollator liegen vier Stromkabel, die sich vom Stromkasten zu den Ständen der Marktbeschicker über das Pflaster schlängeln. Der 81-jährige Ahrensburger zieht am Lenker seiner Gehhilfe und hievt die Räder über das Hindernis. Seit etwa einem halben Jahr ist er auf den Rollator angewiesen. Den Ahrensburger Wochenmarkt, über den er gern bummelt, sieht er seitdem mit anderen Augen.

„Es gibt für Rollatorfahrer viele Hindernisse“, sagt er. Nicht nur die Kabel stören ihn. Rathje ärgert sich auch über die Lücken im Pflaster und die Riesenpfütze vorm Eiscafé. Marktaufseher Rolf Heise findet die Kritik des 81-Jährigen nachvollziehbar. „Es stimmt, dass es ärgerlich ist, dass bei schlechtem Wetter das Wasser an einigen Stellen des Rathausplatzes steht“, sagt er. Eine Sanierung des Rathausplatzes sei ja langfristig angedacht. Doch wann und wie die umgesetzt werden solle, stehe eben noch nicht fest.

Dass Kabel ein Problem seien, bestreitet der Marktaufseher indes. „Ich lege an jedem Markttag Gummimatten über die Kabel“, sagt er. Nicht seine einzige Aufgabe. An den Markttagen (mittwochs und sonnabends) steht Heise um 4.45 Uhr auf dem Rathausplatz, bereitet die Stromkästen vor, schließt die Toilette auf und legt eben jene Matten bereit.

„Wenn die Kabel doch mal offen liegen sollten, ist das eine Ausnahme“, sagt Heise. Manchmal würden die Matten verrutschen. Laut Günther Rathje kommt das häufiger vor. Als er nach zehn Minuten seine Runde beendet hat, ist er mit der Gehhilfe an zwei Stellen über die Stromversorgung geholpert. Fünf andere Rollatorfahrer sind ihm in der Zeit entgegengekommen.

Schlimmer als der Wochenmarkt sind für den Rollatorfahrer übrigens die beiden Ahrensburger U-Bahnhöfe. „Weder in der Station im Westen noch in der im Osten gibt es einen Aufzug. Damit hat sich für mich das U-Bahnfahren erledigt.“

Sind Sie mit einem Rollator, dem Rollstuhl oder einem Kinderwagen in Ahrensburg unterwegs und haben einen Ort, der Ihnen mit dem Gefährt Probleme bereitet – gar unpassierbar ist? Wir freuen uns über Ihren Hinweis an stormarn@abendblatt.de .