Eine Glosse von Rainer Burmeister

Wetter! Schon mal gehört? Kennen Sie den Begriff und die Bedeutung des Wortes? Wetter kommt von Wetten. Wetten, dass das Wetter fast nie so wird, wie es der Wetterbericht ankündigt? Ich habe da so meine Erfahrungen. Wenn ich am Frühstückstisch sitze und zum Beispiel diesen regionalen Radiosender höre, bei dem fast alle Moderatoren frisch vom Kinderfunk zu kommen scheinen. Da lispelt dann eine junge Stimme ins Mikro, dass es in ganz Schleswig-Holstein Sprühregen gibt. In Ahrensburg scheint die Sonne, und mein Freund aus Kiel schwärmt wenig später am Telefon vom blauem Himmel über der Förde. Vielleicht sollten die da im Studio mal aus dem Fenster gucken.

Die gedruckten Wetterberichte sind oft auch nicht besser. Was daran liegt, dass die Sender und Zeitungen ihre Prognosen und Ist-Zustandsbeschreibungen ja nicht selbst verzapfen, sondern von amtlichen oder privaten Wetterfröschen beziehen. Apropos: Nicht umsonst werden diese Fachleute als Meteorologen bezeichnet, wobei „logen“ bekanntlich die Vergangenheitsform von „lügen“ ist. Und bei der Wetter-Vorhersage handelt es sich meiner Meinung nach, wie das Wort ja auch schon sagt, um eine Sage. Laut Lexikon ist die Sage eine Erzählung von fantastischen, die Wirklichkeit übersteigenden Ereignissen. Ich halte es da lieber mit meiner alten Tante Anna. Die sagte immer: „Nimm einen Schirm mit, sonst gibt es Regen!“