Stormarns psychiatrisches Krankenhaus setzt auf mehr Komfort und Privatsphäre

Bargfeld-Stegen. Ein- und Zweibettzimmer, mit eigenem Sanitärbereich. Außerdem eine Möblierung im „Hotelcharakter“, sowie ein „Entspannungsbad“ auf jeder Etage. Diesen Komfort sollen künftig Menschen vorfinden, die im Neubau des Heinrich-Sengelmann-Krankenhauses in Bargfeld-Stegen untergebracht sind. Die einzige psychiatrische Klinik im Kreis Stormarn kann dafür 4,1 Millionen Euro investieren.

Die Kosten trägt die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz in Hamburg. Denn das Sengelmann-Krankenhaus hat einen Versorgungsauftrag nicht nur für den Kreis Stormarn, sondern auch für Hamburg. Für das neue Gebäude, das im Juli 2014 fertig sein soll, wurde jetzt der Grundstein gelegt.

„Der Neubau wird 50 Betten haben“, sagt Regina Matheis, im Krankenhaus zuständig für Öffentlichkeitsarbeit. „Wir werden die allgemeine psychiatrische Station und die Station für Alkoholentzug dort unterbringen.“ Beide Stationen seien zurzeit in anderen Gebäuden des Krankenhauses untergebracht, in dem 20 Ärzte arbeiten und pro Jahr durchschnittlich 2900 Patienten behandelt werden.

Das neue Gebäude, das eine Rotklinker-Fassade bekommen und 2800 Quadratmeter Fläche bieten soll, wird an der Stelle des ehemaligen Hauses „Husum“ gebaut. Das wurde Ende 2012 abgerissen, „weil es nicht mehr den heutigen Standards entsprach und vor allem nicht mehr sanierungsfähig war“, wie Regina Matheis sagt. Das Haus Husum war eines der ersten Gebäude, die vor fast 50 Jahren auf dem Krankenhaus-Gelände gebaut wurden. In dem ehemaligen Gebäude gab es acht- bis Zehnbettzimmer, die Toiletten waren auf dem Gang. Ganz anders der Komfort des Neubaus, in dem die Patienten mehr Privatsphäre haben werden.

„Das ist jetzt unser Standard. Und wir stehen auch mit anderen Kliniken in der Region im Wettbewerb“, sagte der ärztliche Direktor Matthias R. Lemke bei der Grundsteinlegung. Lemke weiter: „Viele Patienten suchen sich heute aus, wo sie behandelt werden möchten. Und sie sind oft sehr gut informiert.“ Die Geschäftsführerin Andrea Nielsen ergänzte: „Die Umgebung ist auch sehr wichtig für den Heilungsprozess. Wir werden deshalb viele Naturmaterialien benutzen und darauf achten, dass keine aggressiven Farben verwendet werden.“

Jede Etage soll zudem eigene Therapie-, Aufenthalts- und Speiseräume bekommen. Im Erdgeschoss und im Obergeschoss soll es eine Terrasse geben. Der neue Komfort soll sowohl privat als auch gesetzlich versicherten Patienten zugute kommen, das Sengelmann-Krankenhaus nimmt beide auf.

Der Neubau am Rand des weitläufigen Geländes ist ein Element eines Modernisierungsprogramms im Sengelmann-Krankenhaus, dessen Träger die Evangelische Stiftung Alsterdorf ist. Erst im Juni 2012 wurde ein Neubau eingeweiht, dessen Errichtung 1,9 Millionen Euro gekostet hat. Vier Einbett- und elf Zweibett-Zimmer stehen dort zur Verfügung.

Ein drittes Gebäude ist schon geplant. „Wir wollen einen eingeschossigen Neubau errichten“, sagt Andrea Nielsen. Er soll in die Nähe des Gebäudes kommen, das das Haus Husum ersetzt. Welche Station es beherbergen soll, stehe noch nicht fest. Aber: „Der gewünschte Schwerpunkt wäre Psychotherapie und Psychosomatik“, so Nielsen weiter. „Wir hoffen, dass wir 2014 mit dem Bau beginnen können.“