Grüne wollen im Ahrensburgs Bauausschuss eine weitere Idee zum Erhalt der bisherigen 60 Parkplätze präsentieren

Ahrensburg. Die Grünen wollen bei der Sitzung des Bau- und Planungsausschusses an diesem Mittwoch einen neuen Vorschlag zur Bebauung des Lindenhof-Grundstücks am Ahrensburger Bahnhof unterbreiten. Das sagte Fraktionsmitglied Jörg Hansen. Es gehe dabei um den Erhalt der 60 Parkplätze auf dem zentral gelegenen Gelände. Hansen: „Wir haben mit den Investoren gesprochen, und sie haben uns da Entgegenkommen signalisiert.“ Details wollte Hansen vor der Sitzung nicht nennen. Der Ausschuss befindet über den Auslobungstext für den Architektenwettbewerb. Investoren sind die Hochtief Hamburg GmbH und das Ahrensburger Planungsbüro Baustudio.

FDP schlägt eine Tiefgarage mit zwei Ebenen vor

Auf dem Gelände soll nach derzeitigem Stand ein sechsgeschossiger Neubau errichtet werden. Geschäfte, Büros und Praxen in den unteren Etagen sowie Mietwohnungen in den höheren sind vorgesehen. Die FDP hatte auf der vorangegangenen Ausschusssitzung bereits einen Änderungsantrag präsentiert, über den jetzt mit abgestimmt werden soll. Die Liberalen sprechen sich darin auch für den Erhalt der 60 Parkplätze aus und wollen, dass sie zusätzlich zu den bei einer Bebauung vorgeschriebenen Stellflächen errichtet werden. „Denn die Kunden der Einzelhändler benötigen auch Parkplätze“, sagt Fraktionschef Thomas Bellizzi. Seine Partei fordert deshalb zwei Tiefgaragenebenen.

„Ein zweites Tiefgaragendeck kostet irre viel Geld und wird, wie die Investoren sagen, nicht ausreichend angenommen. Die Hälfte der Stellflächen steht dann auf der unteren Ebene leer“, sagt Hansen. Der neue Vorschlag der Grünen zeige, wie die 60 Stellflächen erhalten würden, wenn nur ein Tiefgaragendeck errichtet würde.

Die Liberalen wollen in der Ausschreibung zudem festlegen, dass mehr kleine und bezahlbare Wohnungen für Singles, Studenten und Auszubildende errichtet werden. Demnach sollen 35 Prozent Ein- bis Eineinhalb-Zimmer-Wohnungen entstehen. 45 Prozent sollen zwei oder zweieinhalb Räume haben, und der Rest sollen Drei- oder Vier-Zimmer-Wohnungen sein. Dem hält Hansen entgegen, dass auch kleine Wohnungen „ohnehin relativ teuer“ seien. Hansen: „Studenten können sich die wohl gar nicht leisten.“ Das bereite ihm aber „keine Bauchschmerzen“.

Uwe Graßau von der Wählergemeinschaft WAB befürwortet die Änderungsvorschläge der FDP für den Auslobungstext. Anders als die Liberalen hält er es allerdings für fraglich, ob beim Bau eines zweiten Tiefgaragendecks dieses auch mit einer Zufahrt zum Woldenhorntunnel versehen werden kann. Laut FDP-Antrag soll das geprüft werden. Auch Ulrich Kewersun vom Ahrensburger Bauamt hat Zweifel, ob aufgrund des Verkehrsaufkommens am AOK-Knoten eine weitere Zufahrt in dem Bereich gebaut werden sollte.

SPD möchte, dass die Stadt einen Architektenwettbewerb ausschreibt

Die SPD will das gesamte Projekt auf den Prüfstand stellen. Fraktionschef Hartmut Möller, der dem Bau- und Planungsausschuss vorsitzt, sagte, „die Stadt sollte einen Wettbewerb ausschreiben, durch den ermittelt wird, wozu sich das Gelände eignet“. Dabei müssten auch Auswirkungen der neuen S-Bahn-Strecke S 4 betrachtet werden.

Die CDU will nach den Worten ihres Fraktionschefs Tobias Koch, der in der Ausschusssitzung seine Parteikollegin Carola Behr vertreten wird, „dass es mit der Bebauung vorangeht“. Die Christdemokraten seien grundsätzlich offen für den Antrag der FDP. „Wir halten es nur für problematisch, so apodiktisch zu fordern, dass die 60 Parkplätze, die dort momentan sind, auch nachher auf demselben Gelände zusätzlich zu den baurechtlich vorgeschriebenen errichtet werden müssen“, sagt Koch. Es sei auch vorstellbar, dass sie in unmittelbarer Nähe geschaffen würden, zumal, wenn dies erheblich weniger koste als der Bau eines zweiten Tiefgaragendecks.

Formell soll der Wettbewerb vom Investor ausgeschrieben und bezahlt werden. Aus informierten Kreisen heißt es, dies koste rund 150.000 Euro. Letztendlich sei es aber noch fraglich, wer das bezahle. Koch sagte dazu, es sei seiner Erfahrung nach „klar“, dass der Investor diese Kosten später beim Kaufpreis geltend mache. Über den Kaufvertrag wird später im Finanz- und im Hauptausschuss sowie in der Stadtverordnetenversammlung entschieden.

Vor dem Bau- und Planungsauschuss wird zudem Stefan Luft vom Lübecker Planungsbüro berichten, inwieweit Vorschläge des ehemaligen Bauamtmitarbeiters Peter Elmers zur Linienführung der Ahrensburger Busse in das Konzept der Verwaltung eingearbeitet werden können. Elmers sieht unter anderem eine zentrale Busstation am Rathausplatz vor. Kewersun erwartet, dass dieser Plan von Luft abschlägig beurteilt wird.