Die Gedenktafel für die ehemalige Synagoge kommt. Das haben die Mitglieder der Ahrensburger Stadtverordnetenversammlung beschlossen.

Ahrensburg. Am 9. November, 75 Jahre nach der Reichspogromnacht, soll die Acryltafel an der Kindertagesstätte am Schäferweg enthüllt werden.

Mit der Tafel wollen die Initiatoren vom „Runden Tisch Ahrensburg – für Zivilcourage und Menschenrechte, gegen Diskriminierung und Rechtsextremismus“ und die Stadt nicht nur an die Synagoge erinnern, es soll auch der Ahrensburger Juden gedacht werden. Denjenigen, die ins Exil getrieben wurden, und besonders denen, die von den Nazis ermordet wurden. Darunter nachweislich Edgar und Malie Levy sowie Magnus Lehmann, sie starben in den Gettos in Lodz (Polen) beziehungsweise Minsk (Weißrussland), nachdem sie 1941 deportiert wurden.

Ihre Namen und ihr Schicksal sollen auf der Tafel verewigt werden. Zudem soll ein Foto von der alten Synagoge auf der Tafel gezeigt werden. Das jüdische Gotteshaus war, das haben Nachforschungen des Stadtarchivs ergeben, Teil eines Wohnhauses. Es wurde abgerissen. Das genaue Datum des Zerstörung ist noch unklar.

Aus dem Grund haben sich die Initiatoren und die Stadtverordneten auf ein kostengünstiges Acrylschild festgelegt. Es solle die Möglichkeit geben, den Text auf der Tafel nachträglich zu erweitern, solle es neue Erkenntnisse zu Abrissdatum und Standort der Synagoge geben, heißt es in einem gemeinsamen Antrag aller Fraktionen in der Ahrensburger Stadtversammlung. Gleichermaßen wurde das Stadtarchiv gebeten, diese Fragen zu klären.

Enthüllt werden soll die Tafel beim Gang des Erinnerns. Der Rundgang startet am Sonnabend, 9.November, an der Kreuzung Hagener Allee/ Ernst-Ziese-Straße.

Neben der neuen Gedenktafel am Schäferweg führt der Gang des Erinnerns zu zwei Stolpersteinen sowie zum Ambulatorium des Arztes Hugo Rath und seiner Frau Veronika. Sie wurde im Jahr 1938 von Nationalsozialisten in den Suizid getrieben.