Die Golfmannschaft der Stormarnschule tritt für das Land Schleswig-Holstein beim Bundesfinale des Wettbewerbs Jugend trainiert für Olympia an

Ahrensburg. Wilhelm, Johann, Cornelius, Magnus und Morten haben es in der Hand: Jubel oder Ernüchterung für die schleswig-holsteinischen Nachwuchsgolfer. Die fünf Jungen von der Stormarnschule treten beim Bundesfinale des Wettbewerbs Jugend trainiert für Olympia in der kommenden Woche nicht nur für ihre Schule, sondern auch für ihr Bundesland an. Die Ahrensburger hatten sich nach einigen Qualifikationsspielen Mitte Juni beim Landesfinale in Lübeck-Travemünde gegen sieben Schulmannschaften durchgesetzt.

In Berlin wollen die Gymnasiasten ab Dienstag weiter auf der Erfolgswelle golfen. „Der fünfte Platz wäre toll“, sagt Morten Buchholz. Das Lächeln von ihm und seinen Teamkollegen verrät, eigentlich wollen sie beim Bundesfinale noch höher hinaus – am liebsten aufs Treppchen. Die besten drei Mannschaften werden immerhin nach zwei Wettkampftagen am Mittwochabend in der Max-Schmeling-Halle geehrt – vor rund 4000 Nachwuchssportlern. Es sind die Besten ihrer Disziplinen.

„Rund 800.000 Schüler nehmen jährlich bei Jugend trainiert für Olympia teil“, sagt Organisationsleiter Thomas Poller, „nur rund zehn Prozent der Nachwuchssportler schaffen es zum Bundesfinale.“ Drei Endrunden gibt es jährlich. Im Frühjahr kommen die Schülermannschaften aus dem Bereich Hallensport nach Berlin, im Winter treten die jungen Alpinsportler in Süddeutschland gegeneinander an. Zum anstehenden Herbstfinale kämpfen neben den Golfern auch Schüler in neun anderen Sportarten gegeneinander. Darunter: Fußballer, Judoka, Tennisspieler und Ruderer aus allen Bundesländern.

An zwei Wettkampftagen wollen sich die Ahrensburger Golfer durchsetzen

Morten und seine Teamkameraden Cornelius Löscher, Magnus Eschment sowie die Brüder Johann und Wilhelm Schreiber haben allerdings nur 13 statt 15 Konkurrenzmannschaften auf dem Grün des Berliner Golfclubs Gatow, der in der Nähe des Wannsees an der Grenze zu Brandenburg liegt. Sachsen und Sachsen-Anhalt schicken nämlich keine Golfer zum Bundesfinale in die Hauptstadt. Trainiert haben sie trotzdem fleißig auf dem Platz des Golfclubs Hamburg-Ahrensburg, der mit der Golf-AG der Stormarnschule kooperiert. Teilweise standen die Jungs täglich mit Schläger und Ball auf dem Grün.

„Man sollte schon mehrfach in der Woche trainieren“, sagt Magnus. Der 15-Jährige spielt seit vier Jahren und hat sich mittlerweile auf ein Handicap von 4,5 hochgearbeitet. Zum Vergleich: Mit einem Handicap von 54 bekommt ein Golfanfänger seine Platzreife und darf richtig loslegen. Die Zahl des Handicaps gibt die Anzahl Schläge an, die der Golfer mehr benötigt als ein Profisportler, um den Ball einzulochen. 71 Schläge braucht ein solcher auf dem Platz in Ahrensburg. Auf dem Golfplatz, auf dem die fünf Jungs in Berlin antreten, sind es 72. Tiger Woods war bereits mit 14 Jahren dazu in der Lage.

Schafft es Magnus, eine stabile Leistung abzuliefern, könnte er es mit 76 Schlägen schaffen. Hinter Magnus’ gutem Handicap müssen sich auch seine Teamkameraden nicht verstecken. Wilhelm ist seit dreieinhalb Jahren dabei und hat ein Handicap von 10,2, sein Bruder Johann spielt seit vier Jahren Golf, sein Handicap liegt bei 11,2. Cornelius und Morten haben noch mehr Golferfahrung. Sie haben ein Handicap von 2,0 beziehungsweise 1,7.

„Es ist das Streben nach Perfektion, das mich am Golfen fasziniert“, sagt Cornelius. Auch Johann mag die „Koordination“, die der Sport erfordert. Dass Golf kein Altherrensport mehr ist, da sind sich die Jungs einig. Die Golf-AG an ihrer Schule scheint ihnen recht zu geben.

Jährlich können sich Schüler der Stormarnschule in der Golf-AG von Katharina Osterhoff ausprobieren. Nach 20 Trainingsstunden bei Trainerin Brigitte Knies von Golfclub Hamburg-Ahrensburg bleiben viele bei dem Sport (Kosten im Jahr 100 bis 275 Euro für Kinder und Jugendliche für Training und Platzbenutzung).

Auch Morten landete übrigens über die AG der Stormarnschule bei dem Sport. Ein bisschen Golf steckt wohl in den Genen. Auch die Eltern und Geschwister der Jungs aus dem Schulteam spielen Golf.