Natur erhalten

12. September: „Anwohner und Grüne wollen Oldesloer Park erhalten“

Wir haben uns vor fünf Jahren entschlossen, nach Bad Oldesloe zu ziehen. In einer gewachsenen Siedlung haben wir Am Stadion ein kleines Haus gefunden, Baujahr 1959. Die Lage oberhalb der B 75 bedeutet dauernde Lärm- und CO2-Belastung durch den Straßenverkehr und jede Veranstaltung auf dem Exer oder im Travestadion hört sich an, als würde sie in unserem Garten stattfinden. Trotzdem fühlen wir uns hier geborgen, denn wir wohnen am Anfang des Wanderwegs, der ins Brennermoor führt und in der Nachbarschaft von wunderbaren großen Bäumen, die zum Park an der ehemaligen Landwirtschaftsschule gehören. Jeder einzelne Baum bietet Lebensraum für eine Vielfalt von Lebewesen und ist wichtig, um unsere Luft von Verschmutzung zu reinigen. Vier Bäume sind nötig, um die durchschnittliche Jahres-CO2-Erzeugung eines Pendlerautos von Bad Oldesloe nach Ahrensburg zu neutralisieren.

Aber nun sollen die Bäume einer Bebauung weichen. Warum eigentlich? Gibt es eine Wohnungsnot in Bad Oldesloe? Oder kann der Kreis, dem diese Schule inklusive Grundstück zugeordnet ist, die Verwaltung nicht mehr bezahlen und muss Grundbesitz verkaufen? Nach welchen Kriterien hat man ausgerechnet dieses Grundstück ausgesucht? Die Antwort ist, weil einem Investor dieses schöne Stückchen Park aufgefallen ist und er einfach mal angefragt hat, ob der Kreis es denn verkaufen will. Nun sagen sich mit mir viele Anwohner und andere Menschen, dass es ja nicht ausreichen kann, dass sich ein Investor ein Grundstück aussucht und eine Kreisverwaltung es dann verkauft. Also wurden viele Fragen an Kreis- und Ortspolitiker sowie Verwaltung gestellt. Die Antworten sind widersprüchlich und recht unbefriedigend. Auch knapp 800 in Bad Oldesloe gesammelte Unterschriften von Bürgern, die für die Erhaltung dieses Parks stimmen, regen den Landrat noch nicht zum Nachdenken an. Dabei stammt gerade von ihm auf der Website des Kreises die Aussage, dass „wir unser Naturerbe durch eigene Erlebnisse in Wald und Flur noch besser schätzen und schützen lernen“. Wo können wir Natur hautnaher erleben als in unserer direkten Nachbarschaft? Auf der Oldesloer Website wirbt unser Bürgermeister damit, Kinderbäume am Steinfelder Redder zu pflanzen, und eine Klimaschutzmanagerin soll die ehrgeizigen Klimaschutzziele in unserer Stadt umsetzen. Sagt uns da nicht der gesunde Menschenverstand, dass 6000 Quadratmeter Natur nicht einfach vernichtet werden dürfen? Im Park am Stadion könnten viele Oldesloer Kinder Baumpaten werden und Natur schätzen und schützen lernen! Gesunden Menschenverstand erwarte ich auch von allen Oldesloer Kommunalpolitikern.

Veronika Knödler

Im Verkehr versinken

6. September „Famila-Umzug: Streit um Gutachten“

Der Erlenhof und das am Kornkamp-Süd geplante Fachmarktzentrum haben laut Masterplan Verkehr erhebliche Auswirkungen auf das Straßenverkehrssystem von Ahrensburg. Mit Erlenhof und ohne Nordtangente werden für 2025 besorgniserregende Kfz-Belegungen/24h prognostiziert: Ostring-Süd 22.500, Beimmorweg/Ostring 25.000, Lübecker Straße/Am Weinberg 24.500. Die Stadtverwaltung hat als Folge den Ausbau der Verkehrsknoten Am Weinberg, Beimoorweg/Ostring und Kornkamp-Süd für dringend notwendig gehalten. Zudem müsse laut Stadtplanerin über einen vierspurigen Ausbau der Lübecker Straße nachgedacht werden. Ahrensburgs Politiker haben das Gutachten „Verkehrsuntersuchung zum Vorhaben Kornkamp-Park an den Bauausschuss am 15. August 2012“ ignoriert und das Fachmarktzentrum im Februar 2013 einstimmig beschlossen. Es sind die gleichen Politiker, die die Verkehrsprobleme jetzt kleinreden, um ihren Entscheid gegen den Bau der Nordtangente, für die Erlenhofbebauung und für das Fachmarktzentrum zu rechtfertigen. Ein Vor-Ort-Termin entlang der Verkehrsknoten würde unseren Volksvertretern unmissverständlich vor Augen führen, dass Verkehrsentlastungen dringend notwendig sind. Es ist ein Anachronismus, dass die Gewerbestraße Kornkamp durch den Umzug von Famila, Aldi und Fressnapf zur verkehrsberuhigten Zone wird, während Lübecker Straße, Beimoorweg und Ostring im Verkehr versinken. Der Bürger weiß längst, dass Ahrensburgs Verkehrsprobleme und Haushaltsschulden auf die Prioritätensetzung ihrer politischen Repräsentanten zurückzuführen sind, die immer seltener im Gemeinwohl von Ahrensburg entscheiden. Als Bürger möchte ich von der Politik wissen, wann das Planfeststellungsverfahren für die Nordtangente, für die es seit mehreren Jahren einen Mehrheitsbeschluss der Stadtverordneten gibt, endlich in die Wege geleitet wird?

Werner Haering, Ahrensburg

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