Kunsthistoriker spricht bei Ausstellung über Wenzel Hablik

Ahrensburg. „Vom Kristallschloss zum farbigen Innenraum – Wenzel Habliks Weg zwischen Utopie und Wirklichkeit“ – so lautet der Titel eines Vortrags, den der Kunsthistoriker Axel Feuß am Sonntag, 15. September, um 17 Uhr hält. Ort ist die Galerie im Marstall in Ahrensburg (Lübecker Staße 8), in der noch bis Ende September eine Ausstellung über den aus Böhmen stammenden Maler und Kunsthandwerker gezeigt wird.

1902 schuf Hablik an der Wiener Kunstgewerbeschule seine ersten Entwürfe kristalliner Architekturen. Diese „Kristallschlösser im Gebirge“ sind die frühesten utopischen Architekturentwürfe in der Kunstgeschichte des 20.Jahrhunderts. Angeregt wurden sie durch Literatur der Romantik und utopische Romane und Erzählungen des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Später entwarf Hablik in Itzehoe, das zu seiner zweiten Heimat wurde, für solvente Auftraggeber Inneneinrichtungen, in denen ebenfalls Motive aus seinen utopischen Konzepten Anwendung finden.

Feuß geht der Frage nach, ob Hablik versuchte, seine Utopien in der Innenraumkunst zu verwirklichen. Der Kunsthistoriker hat über Wenzel Hablik an der Universität Hamburg promoviert und mehrere Schriften über den Künstler veröffentlicht. Er war wissenschaftlicher Direktor des Museums Ostdeutsche Galerie Regensburg und des Altonaer Museums in Hamburg. Jetzt arbeitet Feuß als Universitätsdozent, freier Publizist und Ausstellungskurator.