120 Kinder haben Karteikarten aufgehängt. Bürgermeister will sie sich genau ansehen

Trittau. Der Bürgermeister ist beeindruckt: „Schön, wenn schon die jüngsten Bürger sich für die Stadt einsetzen“, sagt Walter Nussel. 120 Kinder aus der Kindertagesstätte „Das Blaue Haus“ in Trittau sind auf den Europaplatz gekommen, um ihre Wünsche an den Wunschbaum zu hängen, der jetzt dort steht.

Frauke Hansen, Leiterin der Kita, sagt: „Die Kinder wollen damit daran erinnern, dass auch sie eine Stimme haben und vor allem, dass sie ernst genommen werden wollen. Das ist ihnen am wichtigsten.“ Der Bürgermeister will sich das zu Herzen nehmen. Er sagt: „Ich werde mir die Karteikarten genau ansehen und schauen, welche Wünsche sich verwirklichen lassen.“ In einer kurzen Ansprache vor den Mädchen und Jungen sagt er: „Als Bürgermeister habe ich mir auch schon vieles gewünscht und einiges hat sich auch erfüllt. Die Schulen in Trittau werden immer besser und viele Radwege auch. Das liegt aber nicht an einer Hexe, die alles hinzaubert. Wer Wünsche erfüllt haben will, muss auch einiges dafür tun.“

Bei den Kindern kommt das gut an, viele von ihnen nicken zustimmend. Marla Brode ist sieben Jahre alt. Sie wünscht sich vor allem eins. „Die Autos sollen in der Stadt langsamer fahren, damit es für die Kinder nicht so gefährlich ist.“ Als Nachwuchsfußballerin beim TSV Trittau hätte sie aber auch nichts gegen einen weiteren Fußballplatz in Trittau. Liam Schidlowski, acht Jahre alt, denkt an eine neue Attraktion. Er sagt: „Es wäre toll, wenn wir einen Zirkus in der Stadt hätten. Am besten mit ganz vielen großen Tieren.“

Zirkus – das steht auf einigen der Karten. Auch oft genannt werden Kino, Hallenbad und vor allem mehr Spielplätze. Auf vielen stehen auch Wünsche, die nicht Sache der Stadt sind. Ein Kind schreibt knapp aber deutlich: „Ich will einen Hund!“ Doch die Kinder haben nicht nur an ihre eigenen Belange gedacht. Auf einer Karte steht: „Es soll nicht alles zugebaut werden.“ Dagegen haben wohl auch große Trittauer nichts einzuwenden.