Mit zweijähriger Verspätung soll sanierte Schwimmhalle bald wiedereröffnet werden. Im Becken ist schon Wasser

Bad Oldesloe. Die Großbaustelle am Konrad-Adenauer-Ring in Bad Oldesloe nimmt langsam wieder Konturen eines Hallenbades an. Nach mehr als zweijähriger Bauzeit ist jetzt sogar schon wieder etwas Wasser in den Schwimmbecken, und es wird ständig mehr. Eröffnung soll Mitte November sein. Ob der Termin eingehalten wird, ist einmal mehr nicht sicher: Jetzt muss sich erst zeigen, ob die neue Technik einwandfrei arbeitet.

Eigentlich sollte das Hallenbad bereits im Oktober 2011 wieder geöffnet werden. Sanierung und Umbau sollten 6,5 Millionen Euro kosten. Knapp zwei Jahre später ist nun von 8,5 Millionen Euro die Rede. Was ist in dieser langen Zeit gemacht worden, wofür ist das Geld ausgegeben worden? Das ist die entscheidende Frage. Aufgrund der Wetterverhältnisse hatte sich der Umbau zunächst verzögert. Nach Konflikten mit einem Bauunternehmen wurden die Arbeiten später sogar vorübergehend eingestellt (wir berichteten).

Nun sind die Arbeiter auf der Zielgeraden. Oldesloes neues Bad ist in seinen Grundzügen schon gut zu erkennen. Der Weg vom Parkplatz zum Eingang etwa ist nun kürzer als früher. Ältere und kranke Menschen können eine Rampe nutzen. Direkt am Eingang wird sich die Kassenanlage befinden, von dort aus gelangen Besucher zu den neuen Umkleideräumen. Die Decke in der großen Halle ist mit hellem Holz verkleidet. Es gibt einen neuen Anbau mit einem neuen Kursusbecken, wie Schwimmmeisterin Marion Arpe es nennt. Dieses Becken hat eine Größe von 60 Quadratmetern. Dort sollen Kurse wie Aquafitness und Aquazumba angeboten werden. Dieses zusätzliche Becken soll auch für normale Schwimmkurse und das Schulschwimmen genutzt werden. Schwimmer in der großen Halle können so ungestört ihre Bahnen ziehen. Direkt am Eingang hat die Badeaufsicht ihren neuen Platz, uneingeschränkt ist von dort der Blick auf Becken und Sprungtürme.

Das Kursusbecken hat eine Besonderheit, nämlich dass es in der Höhe verstellbar ist, variabel von null bis 1,80 Meter. „Damit können wir die Tiefe des Beckens den Kursusangeboten anpassen“, sagt Marion Arpe. Das Becken ist eine der zwei Neuheiten, die ihr am besten gefallen. Es wird mit Hydraulik betrieben. Wird ein flacherer Wasserstand benötigt, fließe das Wasser über die Ränder in den unteren Teil des Beckens. Es sei also immer gefüllt, erklärt Jürgen Fahl, Leiter der Stadtwerke.

Der zweite Favorit der Schwimmmeisterin Arpe ist die Sauna draußen vor der Tür. Sie bietet 20 bis 25 Personen Platz. Umgeben ist sie von einem kleinen Saunagarten, in dem sich Besucher ausruhen und abkühlen können. Es werde wohl eine Liste geben, auf der Badegäste sehen können, zu welcher Zeit welche Temperatur in der Sauna eingestellt wird und welche Aufgussöle verwendet werden, sagt Arpe. Die Temperatur in der Sauna kann von 90 bis 120 Grad eingestellt werden. Das Haus sei aus sibirischer Lärche gebaut, sagt Marion Arpe. „Die Sauna wird von einem Gasofen beheizt, Strom wäre dreimal so teuer gewesen“, ergänzt Jürgen Fahl.

Vor seinem inneren Auge ist schon alles fertig. Aber es gibt immer noch viel zu tun. Die Becken werden momentan mit Wasser gefüllt. Allein das große fasst 1,5 Millionen Liter. Der Wasserstand darf pro Stunde allerdings nur um fünf Zentimeter steigen, denn der Druck muss angepasst werden. Würde das Wasser schneller fließen, so hätten die Oldesloer kein Wasser mehr in ihren Haushalten. Nachts kann der Druck dann erhöht werden. Das Füllen des großen Beckens wird rund eine Woche dauern. „Danach brauchen wir noch sechs Wochen Zeit für die Inbetriebnahme der Wassertechnik“, sagt Fahl.

Parallel dazu werden die dunkelblauen Kacheln aus den 70er-Jahren noch mit helleren überfliest. Die Umkleiden sind noch fast in ihrem Rohzustand. Die Einrichtung fehlt, und die Beleuchtungsanlagen sind ebenfalls noch nicht installiert worden. Ebenso sieht es in den Sanitärräumen aus. Zudem muss die ganze Anlage von außen noch gestrichen werden. Auch die Wandgestaltung im Kinderbereich fehlt noch, die laut Fahl ein „Blickfang“ werden wird. Und auch der Saunagarten – er existiert bis jetzt nur auf Plänen, muss noch angelegt werden.