Wirtschaftsjuniorin Dana Quarg hatte vor dem Gipfel Forderungen junger Unternehmer mitformuliert

Ahrensburg. Dana Quarg ist zufrieden. Und zwar mit Ergebnissen des G-20-Gipfels in St. Petersburg, die die Ahrensburger Unternehmerin im Vorfeld mit angeregt hatte. Dabei ging es freilich nicht um einen Militärschlag der USA gegen das Regime in Syrien. Denn in der einst vom Zaren Peter dem Großen gegründeten Stadt trafen die führenden Industrienationen und Schwellenländer auch wirtschaftspolitische Übereinkünfte. Dabei griffen sie auf Empfehlungen zurück, die junge Unternehmer aus den G-20-Staaten bereits im Juni bei einem Treffen in Moskau formuliert hatten. Quarg gehörte damals zur 31-köpfigen deutschen Delegation dieser G20 Young Entrepreneurs’ Alliance (YEA).

„Das Ziel, Wirtschaftswachstum und die Schaffung neuer Jobs zu erreichen, wird als zweiter Punkt der Präambel genannt“, sagt Quarg, die als Dolmetscherin für die Sprachen Russisch, Ukrainisch, Deutsch und Englisch arbeitet und auch zum Vorstand der Wirtschaftsjunioren Lübeck gehört. „Damit sehen wir unser zentrales Anliegen erreicht, die Bedeutung der Wirtschaft als Motor für eine positive Entwicklung der Gesellschaft in den Mittelpunkt zu stellen.“ Auch die Bedeutung von Finanzierungsmöglichkeiten für kleine und mittlere Unternehmen werde genannt. Die YEA hatte darauf gedrungen, dass junge Unternehmer, deren Firmen meist kleiner sind, besser an Kredite kommen können. Quarg: „Hier gibt es eine inhaltliche Übereinstimmung.“

„Besonders gefreut hat uns, dass auch das Thema Jugendarbeitslosigkeit aufgegriffen wurde“, sagt Quarg weiter. Die Staats- und Regierungschefs hätten sogar das deutsche Modell der dualen Ausbildung als ein Instrument genannt, das international gefördert werden sollte. Der Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Deutschland, Sándor Mohácsi, habe auch die Bereitschaft seiner Organisation erklärt, die G-20-Länder dabei zu unterstützen.

Die YEA hatte sich im Vorfeld des Gipfels zudem für einen besseren Zugang zu Hochgeschwindigkeitsverbindungen im Internet ausgesprochen, über die auch Dienste der Regierungen genutzt werden können. „Hier hätten wir uns die Vereinbarung konkreterer Schritte gewünscht“, sagt Quarg. Denn mit einer guten digitalen Infrastruktur könnten in ländlichen Räumen schwächere Verkehrsanbindungen zum Teil kompensiert werden.

Des Weiteren sollten nach Auffassung der YEA die rechtlichen Arbeitsbestimmungen in den Ländern vereinfacht und angeglichen werden. Dies wird von den G-20-Staaten freilich gar nicht thematisiert. Quarg bedauert dies genauso wie der Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren, ist sich mit Mohácsi aber einig, dass Fragen der Rechtssicherheit besser bei der Welthandelsorganisation WTO aufgehoben sind. Eben auf diese haben die G-20-Staaten in diesem Zusammenhang auch verwiesen.