56-Jähriger hatte sich bei Bargteheide mit Säure verätzt und Auto angezündet

Bargteheide. Zwei Tage nach dem spektakulären Rettungseinsatz am Bargteheider Stadtrand geben die Behörden Entwarnung: Alle Zeugen und alle Helfer sind wohlauf, niemand von ihnen ist zu Schaden gekommen. Wie berichtet, hatte sich am Sonnabendvormittag in einem Waldstück nahe der Alten Landstraße ein Mann in seinem Auto offenbar zunächst mit Säure bespritzt und anschließend den Wagen in Brand gesetzt. Der Mercedes-Kombi brannte vollständig aus, der 56-Jährige verstarb kurz darauf am Ort des Geschehens in einem Rettungswagen.

Zunächst hieß es, 20 Menschen seien verletzt worden – 13 Feuerwehrleute, sechs Rettungskräfte, ein Polizist und vor allem ein 55 Jahre alter Spaziergänger, der das brennende Auto als Erster gesehen hatte. Der Spaziergänger hatte den Mann, der das Auto angezündet hatte, vom Wagen weggezogen. „Der Helfer klagte danach über ein Brennen im Nacken, im Gesicht und an den Armen“, sagt Polizeisprecherin Sonja Kurz. „Er war zur Kontrolle im Krankenhaus. Alles ist in Ordnung.“

Offenbar war, anders als zunächst angenommen, keine sogenannte Flusssäure verwendet worden, sondern Neacid. Das Präparat enthält etwas weniger stark ätzende Amidosulfonsäure, es wird vor allem von Dentaltechnikern zur professionellen Reinigung von Zahnersatz verwendet.

Damit belastete Gegenstände lassen sich auch relativ einfach wieder reinigen. Der Rettungswagen zum Beispiel, in dem der 56-Jährige gestorben ist, fällt entgegen erster Einschätzungen nicht für längere Zeit aus. „Nein, wir müssen ihn nicht verschrotten“, sagt Annett Zander, Geschäftsführerin des Rettungsdienst-Verbunds Stormarn. Eine Mitarbeiterin habe den Innenraum mit Desinfektionsmittel gründlich gereinigt. Zander: „Schon seit Sonnabendabend befindet sich das Fahrzeug wieder im Einsatz.“