Überfällige Strategie

3. September: „Täter sollen schneller in Haft“

Eine längst überfällige Strategie, die klare Kante zeigt und sicher auch präventiv erfolgreich sein wird. Auch die enge, täterorientierte Zusammenarbeit zwischen Kripo und Staatsanwaltschaft ist längst überfällig.

Ich wünsche allen Beteiligten viel Erfolg bei ihrer schwierigen Arbeit – aber ich bin auch sicher, dass diese Strategie zum Erfolg führt. Die Bürger Schleswig-Holsteins werden es ihnen danken, denn die genannten Zahlen sind mehr als erschreckend. Diese Art Täter kann man nur auf diesem Wege packen und aus dem Verkehr ziehen.

Jens Herrmann, Ltd. Polizeidirektor i.R., Bargteheide

Überflüssige Insellösung

2. September: „Windräder: Der Widerstand wächst“

Seit Monaten verfolge ich die Debatten über den geplanten Bau von drei Windrädern am Glindfelder Weg. Ich bin erstaunt, in welcher Weise die Diskussion geführt wird. Ganz offensichtlich sieht die Mehrzahl der Anrainer vornehmlich ihre eigenen Interessen berührt.

Natürlich wirft die geplante Errichtung der Windturbinen diverse Fragen auf. Diese oder ähnliche Fragen wurden bereits tausendfach erörtert und beantwortet. Derzeit sind in Deutschland mehr als 23.000 Windkraftanlagen in Betrieb, denen jeweils Baugenehmigungsverfahren vorausgegangen sind. Daraus ist in etwa abzuleiten, wie die Chancen für das Projekt am Glindfelder Weg zu beurteilen sind.

Mir als überzeugtem Befürworter der erneuerbaren Energien stellt sich aber in erster Linie die Frage: Wer profitiert von der Installation und dem Betrieb der geplanten Windkraftanlagen und wie sind derartige Projekte mit der Energiepolitik in Deutschland sinnvoll in Einklang zu bringen?

Nach den Ereignissen in Fukushima erklärte die Bundesregierung den Ausstieg aus der Nuklearenergie und beschloss die Stilllegung mehrerer Reaktoren sowie die graduelle Schließung weiterer. Um die Stromversorgung in den kommenden Jahren zu sichern, wurden bisher enorme wirtschaftliche Anstrengungen unternommen, um Windparks auf dem Meer zu installieren. Derzeit befinden sich vier Offshore-Windparks in Betrieb, 26 weitere sind im Bau oder genehmigt, und mehr als 50 befinden sich im Genehmigungsverfahren.

Der Bau dieser Anlagen in der Deutschen Bucht und in der Ostsee ist ökonomisch sinnvoll, verhindert die Verspargelung unserer Landschaft und ist kein Störfaktor für Bürger und Natur. Der Ausbau der Windenergie auf dem Meer und die damit stetig steigende Offshore-Windleistung am Netz ist für Deutschland der Garant für eine weitgehende Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Aus diesem Blickwinkel betrachtet erscheinen lokale Insellösungen wie am Glindfelder Weg überflüssig.

Bernd Klein, Bargteheide

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