Auch in Bargteheide formiert sich eine Bürgerinitiative. Gründung ist am Donnerstag

Bargteheide. Der geplante Bau von drei Windrädern am Glindfelder Weg in Bargteheide ruft eine weitere Bürgerinitiative auf den Plan. Jetzt sind es Bürger aus Bargteheide, die sich zusammenschließen und gemeinsam gegen das Projekt vorgehen wollen. Im Jersbeker Ortsteil Klein Hansdorf, der in der Nähe der geplanten Windräder liegt, gibt es bereits eine Bürgerinitiative. Die neue Gruppe will sich nun am Donnerstag, 5. September, zu ihrem Gründungstreffen im Restaurant Utspann in Bargteheide (Hamburger Straße 1) zusammenfinden. Der Beginn ist für 19 Uhr geplant.

Nach der derzeitigen Planung der Stadt soll der Windpark im kommenden Jahr gebaut werden. Die Fläche am Glindfelder Weg ist in der Regionalplanung des Landes vorgesehen. Die Stadt hat mit den Eigentümern der Fläche bereits einen städtebaulichen Vertrag abgeschlossen. Sie will das Modell eines sogenannten Bürgerwindparks realisieren. Dazu ist eine Betreibergesellschaft gegründet worden. Bürger sollen sich mit Einlagen ab 1000 Euro daran beteiligen können. Das Projekt ist jedoch umstritten, Gegner befürchten, dass die Anlagen die Gesundheit der Menschen in der Region gefährden würden. So auch Sven Herfurth. Er ist einer der Initiatoren der neuen Bürgerinitiative. Herfurth: „Es ist unverantwortlich, so nah an der Wohnbebauung Windräder zu bauen. Die nächsten Häuser wären gerade einmal 800 Meter entfernt.“

Windkraft-Gegner fürchten Gesundheitsschäden für Anwohner

Seiner Ansicht nach würden die Windräder sogenannten Infraschall erzeugen. Es handelt sich um besonders niedrige Frequenzen, die für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbar sind. Außerdem würden die Windräder Schatten auf die Grundstücke werfen und die Umgebung verschandeln. Nicht zuletzt seien die Auswirkungen auf Vögel und Fledermäuse nicht ausreichend erforscht.

Die Stadt hat auf Bedenken dieser Art bereits reagiert und ein Gutachten in Auftrag gegeben, das die Auswirkungen des Windparks auf die Bewohner ermittelt. Der beauftragte Experte kam zu dem Schluss, dass keine Beeinträchtigungen durch Infraschall zu befürchten seien. Doch Sven Herfurth sagt: „Die Auswirkungen dieser Frequenzen auf den Körper sind noch gar nicht ausreichend erforscht“. Die Planer wollen mit weiteren Messungen für Klarheit sorgen. Außerdem sollen am Donnerstag, 25. September, die die sogenannte Großvogeluntersuchung und weitere Gutachten vorgestellt werden.

Sven Herfurth will bis dahin möglichst viele Unterstützer seines Anliegens finden. Wie er sagt, zählen „zwölf bis 14“ Bargteheider zu den Initiatoren des neuen Bündnisses, das eng mit der Klein Hansdorfer Initiative zusammenarbeiten will. Herfurth selbst lebt an der Holsteiner Straße und betont, selbst „nicht unmittelbar von den Planungen betroffen“ zu sein. Zudem sei er ein „Befürworter der Energiewende“. Doch das Gebiet am Glindfelder Weg sei der falsche Standort. Ob der Windpark noch verhindert werden könne, wisse er selbst nicht. Doch er sagt: „Wir hoffen, dass sich da noch etwas machen lässt. Die Stadtvertreter sollen wissen, dass viele Bürger gegen das Vorhaben sind.“