Minister und Senator präsentieren in Ahrensburg erste Zahlen aus Vorentwurfsplanung

Ahrensburg. Für die S-4-Initiative wird "das erste Etappenziel erreicht". Hocherfreut stellt Jörg Sievers, Stormarner Sprecher der vor 13 Jahren von Bahnkunden gegründeten Bewegung, fest, dass die Vorentwurfsplanung für den Neubau der S-Bahn zwischen dem Hamburger Hauptbahnhof, Ahrensburg, Bargteheide und Bad Oldesloe so gut wie abgeschlossen ist. Das haben der schleswig-holsteinische Verkehrsminister Reinhard Meyer (SPD) und sein Hamburger Kollege, Verkehrssenator Frank Horch (parteilos), am Mittwoch im Ahrensburger Rathaus angekündigt. Sie nannten auch erste Details: So kommen die von beiden Ländern beauftragten Planer auf Gesamtkosten von rund 630 Millionen Euro.

Minister und Senator sind sich sicher, dass trotz dieser hohen Summe die vorgeschriebene Nutzen-Kosten-Analyse positiv ausfällt und der Bund sich an dem Großprojekt beteiligt. "Es geht schließlich um mehr als nur um eine S-Bahn", sagte Reinhard Meyer, "das ist ein transeuropäisches Projekt, das auch für Entlastung bei den Güter- und Fernzügen auf der viel befahrenen Strecke Hamburg-Lübeck sorgt." Mit der für 2022 anvisierten Fertigstellung des Fehmarnbelt-Tunnels werde der Verkehr noch mal deutlich zunehmen.

Der Bund soll 60 Prozent der Kosten übernehmen. Den Rest wollen sich Hamburg und Schleswig-Holstein teilen. "Mit Baureife rechnen wir frühestens 2018", sagte Meyer, "2024/2025 könnten dann die ersten Züge fahren." Im Berufsverkehr ist ein Zehn-Minuten-Takt vorgesehen.

Ob die S 4 dann auch in Ahrensburg-West und/oder Delingsdorf hält, ist unklar. Genaueres dürfte die fertige Vorentwurfsplanung zeigen, die im Oktober veröffentlicht werden soll.

Ahrensburgs Bürgermeister Michael Sarach nutzte das Treffen, um Minister Meyer für seine Idee zu begeistern, die S-Bahn tieferzulegen. "Lärmschutzwände würden die barocken Sichtachsen im Zentrum zerstören", sagte Sarach. Das habe die Stadt auch in ihrer Stellungnahme deutlich gemacht.

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