Kommunale Betreiber in Stormarn sind durchweg zufrieden: Besucherzahlen und Einnahmen übertreffen die des Vorjahres deutlich.

Bad Oldesloe. Schon vom Eingang des Freibads am Poggensee bei Bad Oldesloe ist Werner Magerkurth zu sehen. Er schwimmt im See. Lässt gerade die Wasserrutsche hinter sich. An der Wasseroberfläche kräuseln sich kleine Wellen. Manuela Winkelmann schwimmt in die entgegengesetzte Richtung, zurück zum Ufer. Sie steigt aus dem See und legt sich ein Handtuch um die Hüften. Schwimmmeisterin Marion Arpe und Besucherin Elke Fedder sitzen auf einer Bank und genießen die Sonnenstrahlen. Es ist ein sonniger Spätsommertag Ende August. Es ist ruhiger geworden im Freibad. "Es ist eine erfolgreiche Saison gewesen", sagt Marion Arpe.

Das Freibad Poggensee ist in dieser Saison bislang von 19.720 Badegästen besucht worden - rekordverdächtig. Das sind inzwischen 10.000 mehr als im vergangenen Jahr. "Wir werden an unseren Rekord von 2003 mit 25.232 Besuchern dieses Jahr aber wahrscheinlich nicht mehr herankommen", sagt Jürgen Fahl, Leiter der Stadtwerke Bad Oldesloe.

Nicht nur in Bad Oldesloe sind die Betreiber der Schwimmbäder unter freiem Himmel zufrieden. Sie alle verzeichnen diese Saison höhere Besucherzahlen als im vergangenen Jahr. Das Freizeitbad Bargteheide zum Beispiel ist im Jahr 2012 von 65.758 Badegästen besucht worden. Dieses Jahr sind es bereits 78.868. Das sind bisher 13.110 Badegäste mehr.

Besonders stolz ist die Stadt darauf, dass seit der Eröffnung im Jahr 1968 bald der viermillionste Besucher erwartet wird. Bis zu diesem Jubiläum fehlen nur noch 15.012 Besucher (Stand 25. August 2013). "Wir gehen allerdings davon aus, dass die Vier-Millionen-Grenze erst in der nächsten Badesaison erreicht wird", sagt Sabine Meurers, Kultur-, Sport- und Städtepartnerschaftsbeauftragte der Stadt Bargteheide.

Aber nicht nur Bargteheide vermeldet erfreuliche Zahlen in puncto Freibad, auch im Trittauer Schönaubad sind bislang 32.851 Badegäste gekommen. Dass es mehr sind als 2012, lässt sich nicht nachweisen - im vergangenen Jahr ist der Kassenautomat kaputtgegangen. Die Einnahmen aber sprechen eine deutliche Sprache: Mit 91.326 Euro in diesem Jahr ist bis jetzt ein Plus von 31.826 Euro im Vergleich zum Vorjahr erwirtschaftet worden.

In seiner Umgebung hat das Schönaubad einen guten Ruf. "Ich war als Kind schon hier und habe bis heute keine schlechten Erfahrungen gemacht", sagt Sybille Leitzke, 44. Viele Kinder flitzen die Treppe hinunter. Der Schwimmkursus unter der Leitung von Peter Naujoks steht wieder auf dem Plan. "Wie sind wir heute drauf? Alles gut?", ruft der Schwimmmeister. "Ja!", schreien die Kinder begeistert im Chor zurück. Alle Kinder freuen sich, nun endlich schwimmen zu lernen. Nach den Trockenübungen geht es auch schon ins Wasser. Die Mütter stehen am Schwimmbecken und beobachten die Fortschritte ihrer Sprösslinge. Die Augen des siebenjährigen Jannes funkeln, als er ruft: "Mama, wir tauchen gleich nach Ringen". Und nicht nur die Kinder sind rundum zufrieden. "Mir gefällt das Freibad, insbesondere der gut beschattete Kinderbereich wird oft genutzt. Ich habe bis jetzt nur Gutes über den Schwimmkursus gehört, und die Mitarbeiter scheinen sehr kompetent zu sein und gut auf die Kinder aufzupassen.", sagt Birte Mesch, 43 aus Trittau.

Schwimmbäder scheinen für viele Stormarner ein beliebtes Wochenendausflugsziel zu sein. Vor allem an den Wochenenden Ende Juli und Anfang August wurden die höchsten Besucherzahlen registriert. Der Besucherrekord dieser Saison im Freibad Poggensee mit 1053 Badegästen sowie im Freizeitbad Bargteheide mit 2737 Badegästen an einem Tag wurde am Freitag, 2. August, erreicht.

Das Freibad am Herrenteich in Reinfeld zählte am Sonntag, 28. Juli, 500 Gäste - so viele wie an keinem anderen Tag. Und das Badlantic in Ahrensburg registrierte ebenfalls an einem Sonntag, am 21. Juli, die meisten Besucher pro Tag: 2280. "Wir sind im Plus zum Vorjahr", sagt der Badlantic-Verwaltungsleiter Ulrich Heel. "Durch das Kombibad haben wir auch das Defizit der ersten fünf Monate des Jahres wieder hereinbekommen."

Doch diese Zeiten sind vorbei. Besucht man heute den Poggensee, so trifft man vormittags nur noch fünf bis sechs Personen an, meistens sind es Stammbesucher, die fast täglich kommen. Menschen wie Werner Magerkurth. "Früher war mein Sport der Triathlon, im Alter lässt man es dann ruhiger angehen", sagt er, nachdem er wieder ans Ufer zurückgekehrt ist. Manuela Winkelmann kommt ganz aus Bargteheide zum Poggensee: "Die Variante mit Sand und Wiese gefällt mir, die Kinder möchten buddeln, ich liege lieber auf der Wiese. Außerdem gefällt mir ein Naturbad besser." Sie genießt die Ruhe.

Am Vormittag seien es meist nur noch bis zu zehn Badegäste, so gegen 16 Uhr träfen einige Schulkinder ein, erzählt Marion Arpe gelassen. Man merke, dass die Saison sich dem Ende nähert, betont sie. Es seien oft anstrengende Tage gewesen, aber der Kontakt mit den Kunden und das Arbeiten an der frischen Luft lasse sie den Stress schnell vergessen. Marion Arpe lebt ihren Beruf, mit Begeisterung erzählt sie, dass das Schwimmen schon immer ihre Leidenschaft gewesen sei. Sogar ihren Mann habe sie im Schwimmbad kennengelernt. Bald wird sie am Poggensee abschließen, offiziell endet die Saison am Sonntag in zwei Wochen. Arpe: Bleibt das Wetter schön, öffnen wir vielleicht noch etwas länger, wird es schlecht, schließen wir noch früher."