Forum-21-Politiker kann nun doch auf SPD-Stimmen bei der Ausschusswahl in Reinbek hoffen

Reinbek. Sie hatten sich wochenlang gezankt und öffentlich an den Pranger gestellt. Jetzt kann sich Forum-21-Politiker Heinrich Dierking doch berechtigte Hoffnungen machen, mit den Stimmen der SPD am kommenden Donnerstag zum Vorsitzenden des Bau- und Planungsausschusses der Stadt Reinbek gewählt zu werden.

Die Sozialdemokraten hatten zuvor angekündigt, nicht für den Diplomingenieur zu votieren, weil der im Mai dieses Jahres in einer Sitzung andere Ausschussmitglieder als "Schweineköpfe" bezeichnet haben soll. Dierking gab zu, das Wort "Schweineköppe" in den Mund genommen zu haben. Allerdings nicht mit dem Ziel, jemanden herabzusetzen. Die Genossen sprachen in einer Stellungnahme von einem "verbalen Amoklauf", die Situation schien immer weiter zu eskalieren.

Nun aber schlägt auch SPD-Fraktionschef Volker Müller versöhnliche Töne an, nachdem Dierking der Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn gesagt hatte, er sei bereit, die Hand zu reichen. Müller: "Ich gehe davon aus, dass am Donnerstag alles vernünftig über die Bühne geht. Wenn sich Herr Dierking entschuldigt, ist die Kuh vom Eis. Dann werden wir ihn auch wählen, denn seine Arbeit ist fachlich in vielen Dingen gut." Dierking müsse sich nicht einmal persönlich entschuldigen. "Es reicht, wenn er seine Worte auf einen Zettel schreibt und unser Bürgervorsteher Dieter Lohmann sie dann vorliest", so Müller.

Das könnte bereits eineinhalb Stunden vor Sitzungsbeginn der Stadtverordnetenversammlung geschehen, bei einem informellen Gespräch im Magistratszimmer des Rathauses mit den Fraktionsvorsitzenden aller Parteien, zu dem Lohmann (CDU) geladen hat. Vorausgegangen war ein Telefonat zwischen dem Bürgervorsteher und Dierking, der seine Absicht bekräftigte, eine Einigung erzielen zu wollen. Das möchte auch die SPD. Müller: "Wir streben an, die Sache aus der Welt schaffen. Dann werden wir auch nicht mehr nachhaken oder irgendwelche Äußerungen dazu abgeben."