Mehr als 25 Partnerstädte haben die Städte und Gemeinden des Kreises.

Bargteheide/Glinde. Glinde liegt am Ufer der Loire. Zumindest auf dem Schild. In der Partnerstadt Saint-Sébastien-sur-Loire in Nordfrankreich gibt es seit Jahrzehnten die "Avenue der Glinde". Auch in anderen Kommunen Deutschlands, Europas und sogar der Welt haben es die Stormarner Städte und Gemeinden in das Straßenbild ihrer Partnerstädte geschafft. Darunter ist eine Hunderte von Kilometern von Bad Oldesloe entfernte Brücke in Israel.

Kein Wunder: Beziehungen zu mehr als 25 Partnerstädten und -gemeinden pflegen die Kommunen im Kreis. Auf der Freundschaftsliste stehen außer Orten in Mecklenburg-Vorpommern auch welche in Estland, Schweden, Polen, England, Dänemark, Finnland, Ungarn, Österreich und eben auch Israel - und natürlich Frankreich.

Ganz im Sinne der deutsch-französischen Freundschaft steht der westliche Nachbar auf Platz eins. Sechs Partnerschaften sind es. Die älteste Partnerschaft im Kreis besteht allerdings mit einer Stadt in Schweden. Die Verschwisterung mit dem schwedischen Täby und Reinbek beeindruckt auch bundesweit mit ihrem Alter. Sie ist von 1956. Eine Reinbeker Straße gibt es dennoch nicht in Täby.

Beim Thema Alter kann auch die Freundschaft von Bargteheide und Déville-lès-Rouen punkten. Die "Rue de Bargteheide" in der Stadt in der Normandie ist genauso alt wie die Freundschaft selbst. Die Straße ist fast einen halben Kilometer lang, liegt wenige Autominuten von der Seine entfernt und wurde 1969 benannt.

Eines anderen Rekords darf sich Bad Oldesloe rühmen. Ihre Partnerstadt liegt mit Abstand am weitesten entfernt, und zwar auf der Landbrücke zwischen Afrika und Asien. Die Partnerschaft mit Beer Yaakov in Israel besteht seit 1987. Nun steht dort eine "Brücke der Freundschaft" zu Ehren der deutsch-isralischen Freundschaft.

Eine besondere Geschichte hat die "Trittauer Straße" im Gewerbegebiet in Gadebusch. 1990 hat sich die Gemeinde in Mecklenburg-Vorpommern mit der Gemeinde Trittau verschwistert - so wie viele west- und ostdeutsche Kommunen nach der Wiedervereinigung. Doch nur mit Fördergeld des Landes Schleswig-Holstein konnte die Gemeinde ihr Gewerbegebiet finanzieren und wettbewerbsfähig in die neue Zeit starten.

Ganz anders sieht eine andere Straße aus, die nur dank des Endes des Kalten Krieges möglich geworden ist. In Keila, rund 25 Kilometer von der estländischen Hauptstadt Tallinn entfernt, liegt die Straße "Barsbüttel" in einem pittoresken Wohngebiet. Seit 1993 besteht die Freundschaft zwischen den beiden Städten.

Trotz der vielen Freundschaften sind die Straße "Barsbüttel" sowie ihre Äquivalente in den anderen Partnerstädten der Stormarner Orte eher die Ausnahme. Es gibt nur sieben Straßen, Plätze und Brücke, von denen eine Namensgebung bekannt ist. Ahrensburg könnte allerdings bald nachziehen. In der österreichischen Partnerstadt Feldkirchen soll eine Straße nach der norddeutschen Stadt benannt werden. Wann es soweit ist, ist noch unklar.

Im Umkehrschluss sieht es übrigens anders aus. Die Stormarner sind recht fleißig in der Benennung von Straßen nach ihren Partnern in Deutschland, Europa und der Welt. Erst in der vergangenen Woche ist, wir berichteten, in Barsbüttel eine Straße nach der englischen Partnerstadt Callington benannt worden.