Ärgerlich und gefährlich

20. August: "Polizei nimmt Radfahrer ins Visier"

Ihr Artikel macht einige pauschalisierende Aussagen, die ich als täglich radelnder Berufspendler ärgerlich und gefährlich finde. Insbesondere die Formulierung: "Die meisten Unfälle, in die Auto- und Radfahrer verwickelt seien, entstünden dadurch, dass Autofahrer Radfahrer übersähen. Das passiere, weil die Radler zum Beispiel aus schlecht einsehbaren Ausfahrten kämen oder eben auf der falschen Seite führen" ist falsch und unvollständig. Sie impliziert, dass es nie vorkommt, dass auch Radfahrer, die sich völlig korrekt verhalten, von Auto- und Lastwagenfahrern ständig übersehen werden.

Da mir fast jeden Tag bei Fußgänger-Grün von Autos die Vorfahrt genommen wird und ich mich hinterher auch noch anpöbeln und beschimpfen lassen muss, empfinde ich so eine Aussage als sehr gefährlich. Sie verfestigt bei rücksichtlosen Autofahrern den von den Medien verbreiteten Mythos des "Kampfradlers". Wir Radfahrer bezahlen teilweise mit schweren Verletzungen und unserem Leben für die Fehler dieser Autofahrer.

Ich würde mir hier mehr Fingerspitzengefühl von Ihnen wünschen.

Stefan Parpart, Ahrensburg

Nur Aktionismus

Alles nur Aktionismus, wenn danach 364 Tage nichts passiert. Es wird auch bestimmt wieder einen Großeinsatz vor einer Schule in Ahrensburg geben. Das war es dann. Wie soll sich etwas ändern, wenn die Polizei in Ahrensburg es nicht einmal schafft, dass die Fahrradfahrer vor ihrer eigenen Tür mit Licht fahren, kein iPod im Ohr haben und das Smartphone während der Fahrt aus der Hand legen. Und spricht man die Beamten direkt darauf an, wird auch noch mit Unverständnis reagiert. Ich habe wenig Hoffnung, dass sich etwas ändert.

Jörg Strampfer

Rechtsfreier Raum

Der Artikel ist vollkommen in Ordnung, leider haben wir in Bargteheide diesbezüglich wohl einen rechtsfreien Raum. Wenn man hier (als Radfahrer) bei der Polizei einmal darum bittet, mehr Kontrollen (auch) bei den Radfahrern vorzunehmen, wird darauf hingewiesen, dass die Polizei in Bargteheide Personalmangel hat. Speziell in der Rathausstraße kommen Radfahrer von allen Seiten, fahren über Zebrastreifen und stoppen/nötigen dabei rechtswidrig Autofahrer, welche sich natürlich an Fußgängerüberwegen auf Fußgänger einstellen, nicht aber auf manchmal sehr schnelle Radfahrer.

Die Aussage des ADFC (im Kommentar), dass "an drei Viertel der Unfälle zwischen Rad- und Autofahrern" die Autofahrer Schuld sind, ist falsch. Laut offizieller Statistik liegt die Schuldfrage der Radfahrer bei mehr als 50 Prozent. Dass der ADFC so schreiben muss, liegt auf der Hand. Ich fahre selber Rad und wünsche mir sehr viel stärkere und auch teurere Kontrollen. Die Straßenverkehrsordnung gilt nicht nur für die Autofahrer.

Joachim Rühmeier, Bargteheide

Verquere Logik

19. August: "Fischsterben: Anzeige gegen Bargteheide"

Was ist das nur für eine verquere Logik. Weil eine "technische Einrichtung" kraft Natur zum Biotop wird, sind es die Fische selber schuld, wenn sie zu Hunderten zum Kollateralschaden werden? Auch wenn man das "dennoch bedauert" zeugt eine solche Aussage zumindest von wenig Empathie.

Hans-Uwe Grüger, Bargteheide

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