Auf Tafeln am Wegesrand wird die Geschichte der Saline in der Kreisstadt beschrieben. Ein Angebot für Touristen, das zudem identitätsstiftend für die Bürger sein soll

Bad Oldesloe . "Das ist ein Grund mehr, in den Kurpark zu gehen", freut sich Oldesloes Bürgermeister Tassilo von Bary über den "Salzpfad". Der rund zweieinhalb Kilometer lange Weg, der am 1. September der Öffentlichkeit übergeben wird, endet allerdings in der Innenstadt. So befindet sich beispielsweise auch am Mühlenplatz eine der insgesamt sieben Tafeln, die bedeutende historische Punkte der Strecke markieren. Auf ihnen wird die Geschichte der Saline in Text und Bild dargestellt. Auch ein QR-Code findet sich darauf. Damit kann per Handy eine App abgerufen werden, die auf eine Website mit weiterführenden Texten leitet. Diese wie auch die Tafeln sind übrigens in Deutsch und Englisch beschrieben.

Von Bary versteht das Projekt zum einen als "identitätsstiftende Maßnahme" für die Bürger, zum anderen aber auch als Angebot für Tagestouristen. Und als Möglichkeit, den Kurpark zu beleben, in dem die ersten fünf Tafeln bereits aufgestellt sind. "Es ist natürlich auch eine Marketingmaßnahme", sagt Stadtarchivarin Sylvina Zander. Sie hat den Salzpfad konzipiert und auch eine kleine Broschüre dazu verfasst, die kostenlos an einigen der Tafeln sowie verschiedenen Stellen in der Stadt von September an ausliegen wird - so etwa in der Bücherei, dem Bürgerbüro oder der Volkshochschule.

Die Kunsthistorikerin schreibt ohnehin gerade an einer Geschichte der Oldesloer Saline. "Aufgrund der Salzquellen haben hier seit der Steinzeit Menschen gesiedelt", sagt Zander. Im Mittelalter ist dann bereits eine Saline angelegt worden. In das Geschäft mit dem Salz sei neben Geld auch viel unternehmerischer Geist investiert worden. "Aber alle sind schließlich pleite gegangen" - trotz protektionistischer Maßnahmen Dänemarks, wo zeitweilig nur das Salz aus Bad Oldesloe zum Verkauf zugelassen war. Kurz nachdem die Stadt unter preußische Herrschaft gekommen war, machten die neuen Machthaber dann 1865 auch Schluss mit dem verlustreichen Betrieb.

Heute ist von der eigentlichen Saline nur noch wenig zu sehen. So beispielsweise der Salzteich im Kurpark, der auch eng mit der Geschichte des Oldesloer Bades verbunden ist. An ihm liegt die zweite Station des Salzpfades. Er beginnt an der Quelle, deren Wasser das Lebensmittel an die Oberfläche spülte - und auch heute noch spült. "Das Wasser sprudelt aber nicht heraus, sondern fließt eher wie aus einem Hahn", sagt Zander. "Aber sein Salzgehalt ist mit bis zu zweieinhalb Prozent höher als der der Ostsee." Wer kurz den Finger in das Nass eintauche, könne es schmecken.