Zu geringe Nachfrage: Beratungsstellen für Langzeitarbeitslose in Ahrensburg und Bad Oldesloe sollen zum Jahresende schließen

Bad Oldesloe/Ahrensburg. "Wir haben was zu verschenken", sagt Lutz Muxfeldt. "Das Stromsparcheck-Programm richtet sich an sozial schwache Haushalte. Unsere Mitarbeiter -und ich selbst auch - sind selbst alle Langzeitarbeitslose. Wir wissen, wie hart das Brot mit Hartz-IV ist." Das Stromsparcheck-Programm gibt es an 150 Standorten bundesweit. Muxfeldts große Sorge: Die zwei Standorte in Stormarn, sie sind in Ahrensburg und Bad Oldesloe, sollen zum Jahresende geschlossen werden.

Allerdings nur, wenn sich bis dahin weiterhin zu wenige Menschen melden. "Die Nachfrage in Hamburg ist groß, weil da auch mehr Werbung gemacht wird. Oft rufen Stormarner dort an und fragen nach dem Stromsparcheck. Den dürfen sie aber nicht da machen, sondern nur bei uns. Und das wissen die meisten nicht." Er sei mit Herzblut bei der Sache.

Der Stromsparcheck wurde vor sechs Jahren ins Leben gerufen, von der Caritas initiiert, vom Bundesumweltministerium für Landwirtschaft und Reaktorsicherheit gefördert. "Die Menschen können so viel Geld sparen", sagt der 51-jährige Muxfeldt. Bis zu 700 Euro pro Jahr seien das in einem Haushalt schon gewesen.

"Wenn wir in eine Wohnung kommen, dann überprüfen wir zuerst alle Energie verbrauchenden Geräte. Wie hoch ist der Verbrauch, und wie sieht das Nutzungsverhalten der Bewohner aus?" Nachdem die Daten in eine Datenbank eingetragen worden sind, sehen die Berater, wo in dem Haushalt gespart werden kann. "Das besprechen wir dann bei einem zweiten Hausbesuch mit den Menschen direkt." Was Muxfeldt dann neben dem Check zu verschenken hat: "70 Euro für Energiesparmaßnahmen, zum Beispiel für sparsame Leuchtmittel, neue Duschköpfe, Steckerleisten oder Zeitschaltuhren - je nach Bedarf."

Typische Fälle, in denen Geld aus dem Fenster geschleudert würden, seien vor allem alte Kühlschränke, über Nacht laufende Fernseher im Standby-Modus. "Da helfen so einfache Dinge wie Steckerleisten oder Zeitschaltuhren enorm. Wer alle Geräte komplett ausschaltet, spart jährlich allein dadurch 30 bis 40 Euro", sagt Muxfeldt. "Solche Kosten summieren sich. Wir helfen, dass dieses ganze Geld für richtig nützliche Dinge zur Verfügung steht. Und das alles kostenlos."

Damit die Standorte in Stormarn nicht zum Jahresende geschlossen werden, müssen bis dahin genug Menschen an einem solchen Check Interesse zeigen. Muxfeldt: "Ich hoffe wirklich, dass sich jetzt noch viele bei uns melden. Dann profitieren nicht nur diese Haushalte von dem gesparten Geld, sondern auch die, die dann in Zukunft noch die Möglichkeit des Checks haben. Ich empfehle es ihnen wärmstens, aus eigener Erfahrung."

Wer sich beim Stromsparcheck in Stormarn melden möchte, kann sich vor Ort in Ahrensburg (Bookkoppel 3) und in Bad Oldesloe (Lübecker Straße 25) und auch telefonisch unter 04531/801 10 melden.