Ahrensburger Sozialausschuss vertagt Beschluss über Kündigung der Verträge

Ahrensburg. Das Kinderhaus Ahrensburg am Ahrensfelder Weg hat eine Schonfrist bekommen. Am Dienstagabend vertagten die Politiker im Sozialausschuss die Entscheidung, ob die private Kita Ende Juli kommenden Jahres aus ihren städtischen Räumlichkeiten ausziehen muss. Erst am 10. September wird sich nun klären, wie es mit der Kita weitergeht. Zum Ende dieses Jahres wurden der Kita die Verträge gekündigt (wir berichteten).

Im Sozialausschuss sollte über eine Bestätigung der Kündigung entschieden werden. Die Sachlage änderte allerdings ein Brief des Kinderhaus-Vorstands an die Mitglieder des Ausschusses. In dem Schreiben macht der Vorstand Vorschläge, die zum Erhalt der Kita am Aalfang beitragen sollen. "Die Fraktionen konnten über diese Vorschläge aber noch nicht beraten", sagt die Ausschussvorsitzende Doris Brandt (CDU). Bis zum 10. September haben sie dafür Zeit, um dann erneut zusammenzukommen und eine Entscheidung über den Verbleib der Kita zu treffen. "Das ist ein erster Fortschritt", sagt Anna Schmidt, Vorstandsmitglied des Kinderhauses. "Jetzt haben wir noch Zeit, unser Konzept weiter auszubauen."

Die Stadt Ahrensburg hatte dem Kinderhaus zum Ende dieses Jahres gekündigt, eine gesonderte Vereinbarung sieht aber vor, dass die Kita noch bis Ende Juli 2014 betrieben werden kann. Grund für die Kündigung ist vornehmlich der Plan der Stadt, die Hortbetreuung der anliegenden Grundschule Am Aalfang auf die Räumlichkeiten des Kinderhauses auszuweiten.

Weiteres Argument für die Kündigung ist die zu geringe Auslastung der Kita. Ist sie eigentlich für 20 Plätze ausgerichtet, werden derzeit nach Aussage der Kita nur 13 Kinder betreut. Die Stadt spricht von zwölf Kindern. Ahrensburg bezuschusst die Einrichtung jährlich mit 58.000 Euro. "Durch die fehlenden acht Elternbeiträge erhöht sich der Zuschuss 2013 um circa 5000 Euro und bis zum 31. Juli kommenden Jahres um weitere etwa 7000 Euro", heißt es in einem Schreiben aus dem Ahrensburger Rathaus.

Um die Kündigung zu verhindern, legte der Vorstand der Kita neue Ideen vor. Elterndienste zum Beispiel sollen zukünftig eingeschränkt werden, um auch Eltern anzusprechen, die nur wenig Zeit in die Kita-Arbeit investieren können. Der Vorstand des Kinderhauses schreibt, "dass sich auch das Kinderhaus dem gesellschaftlichen Wandel und dem aktuellen und zukünftigen Betreuungsbedarf (...) anpassen muss".

So sollen etwa die Öffnungszeiten der Kita verlängert werden. Momentan holen die Eltern ihre Kinder um 12.30 Uhr ab. "Sie brauchen heute aber längere Betreuungszeiten", sagt Sozialausschussvorsitzende Doris Brandt. "Die Nachfrage nach Halbtagsplätzen ist gering." Deshalb sieht das überarbeitete Konzept Betreuungszeiten bis 14.30 Uhr oder 15 Uhr vor. Das kurzfristige Ziel, so der Kita-Vorstand, sollte aber sein, "die ab August 2013 offenen Kindergartenplätze so schnell wie möglich zu besetzen." Dies würde vor allem gelingen, wenn den Eltern eine Betreuung über den Sommer 2014 versichert werden könne. Am 10. September wird endgültig darüber entschieden.