Katja Schwarze spendet Stammzellen. Ihr Blut könnte eine Dreijährige in den USA retten

Bargfeld-Stegen/Reinfeld . Eine Registrierungsaktion, bei der sich im Dezember in Reinfeld 1615 Menschen in die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) eintragen ließen, hat einen ersten Erfolg gezeigt. Eine 37-Jährige aus Bargfeld-Stegen spendete im Juni einem drei Jahre alten Mädchen in den USA Stammzellen.

Katja Schwarze hatte sich gemeinsam mit ihrer Tochter registrieren lassen. "Durch den Krebstod meines Vaters wurde uns noch einmal bewusst, wie schwer der Kampf gegen Krebs ist und dass jede noch so kleine Chance genutzt werden muss", sagt die Bargfelderin, die einige Monate nach der Registrierung erfuhr, dass ihre Stammzellen zu nahezu 100 Prozent zu denen der kleinen Patientin in den USA passen.

Verwandte des elf Jahre alten Nico aus Reinfeld hatten im vergangenen Jahr die Typisierung mithilfe der DKMS organisiert. Der Junge erlag wenige Tage vor dem Termin einer bösartigen Erkrankung des Rückenmarks, dennoch wollte die Familie an der Aktion festhalten, um so mögliche Spender für andere Patienten zu finden.

Nachdem sie von der Übereinstimmung erfahren hatte, reiste Katja Schwarze in die Entnahmeklinik nach Dresden. Nach einem Gesundheitscheck erhielt sie ein Medikament, welches sie sich an mehreren Tagen in Folge spritzte. Der darin enthaltene Stoff bewirkt, dass sich mehr Stammzellen im fließenden Blut befinden, die sich dadurch einfacher entnehmen lassen.

"Ich hatte dadurch etwas Probleme mit meinem Kreislauf, aber durch die telefonische ärztliche Betreuung aus der Entnahmeklinik bekamen wir das schnell in den Griff", sagt Schwarze. Wer die Spende erhalte, habe sie erst nach der erfolgreichen Entnahme erfahren. "Ich würde es auf jeden Fall wieder tun. Wenn die Zeit gekommen ist, würde ich mich freuen, die Kleine kennenzulernen", sagt Schwarze. Sie hoffe sehr, dass das Mädchen den Kampf gegen den Krebs gewinne. Ein Treffen mit der Patientin kann es allerdings frühestens in zwei Jahren geben. So lange gilt die Anonymisierungsfrist.

"Wir freuen uns, dass aus der Aktion schon eine Spenderin hervorgegangen ist", sagt Bente Eggert, Nicos Tante und die Hauptinitiatorin der Registrierungsaktion in Reinfeld. "Die Hilfsbereitschaft der Menschen hier hat uns damals unglaublich viel Kraft gegeben, und ich freue mich, dass nun vielleicht anderen Menschen dadurch geholfen werden kann."

Auf der Internetseite www.dkms.de stehen alle Informationen zur Stammzellenspende und zur Registrierung. Wer selbst Spender werden möchte, sollte zwischen 18 und 55 Jahre alt und in guter körperlicher Verfassung sein und nicht an einer chronischen Erkrankung leiden.