NDR kürt Ahrensburger Bademeister zu einem der guten Geister am Beckenrand. Sein Job macht ihm richtig Spaß

Ahrensburg. Für Carmen Electra und Pamela Anderson in knappen Badeanzügen hatte Arne Bräger früher eher wenig übrig, dafür umso mehr für K.I.T.T. Das sprechende Auto aus der US-Serie Knight Rider ist zwar nicht gerade das, was man gemeinhin eine Sexbombe nennen würde, verfügt dafür aber über eine künstliche Intelligenz - die den Baywatch-Nixen zugegebenermaßen manches Mal fehlte. "Knight Rider habe ich immer gern geguckt", sagt Arne Bräger. Obwohl "Baywatch" in den 1990er-Jahren "eher nicht so" seins gewesen sei, ist der 37-Jährige heute Bademeister im Ahrensburger Badlantic. Und nicht nur das, Bräger ist die "Badeperle des Nordens". Diesen Titel hat der NDR 2 dem Lübecker und 19 weiteren Badeaufsichten aus Norddeutschland verliehen.

Die "guten Geister am Beckenrand" suchten die Moderatoren Holger Ponik und Ilka Petersen. Ein Mitarbeiter des Badlantic schlug Arne Bräger vor, der seit 2005 im dem Freizeitbad als festangestellte Aufsicht arbeitet. "Warum denn eigentlich nicht", habe er sich gedacht, sagt der Schwimmmeister-Gehilfe. Rein körperlich habe er schließlich schon mal die Form einer Perle. "Das passt ja schon mal", sagt der 37-Jährige und guckt mit einem Grinsen auf seinen Bauch.

Viel Ähnlichkeit mit David Hasselhoff hat er tatsächlich nicht - weder in Baywatch noch in Knight Rider. Langer Zopf, Cap und die Badehose ist blau statt rot. Kollegen und Freunde waren trotzdem begeistert von der Auszeichnung. "Ich finde das großartig", sagt Paul Wegner, der seit dessen Anfangszeit im Badlantic mit Arne Bräger zusammenarbeitet. "Arne ist ja auch 'ne Perle." Von seiner Schwester und einem Kumpel kamen SMS: "Hallo Badeperle. Meine Stimme kriegst du auf jeden Fall." Und auch die Gäste sprachen Arne Bräger auf das Interview mit den NDR-Moderatoren an, das in der Morgensendung ausgestrahlt wurde.

Der Sender besuchte den Schwimmmeister-Gehilfen an seinem Arbeitsplatz in dem Ahrensburger Freibad. Am Vormittag sollten die NDR 2-Mitarbeiter kommen, abends kurz vor Feierabend tauchten sie auf. Da war Arne Bräger schon dabei, sauber zu machen. Denn auch das gehört zu seinem Job. "Vielen Leuten ist das gar nicht klar: Es geht nicht nur darum, stur am Beckenrand zu stehen", sagt Bräger. Im Gegenteil, seine Arbeit sei sehr vielseitig. "Zum Job gehört Erste Hilfe und Schwimmunterricht. Außerdem muss ich mich um die Technik kümmern", sagt Bräger.

Er habe immer viel mit Menschen zu tun, im Sommer sei er die meiste Zeit an der frischen Luft. "Der Job macht Spaß, das ist tatsächlich so", sagt Bräger. Und ja, er musste auch schon mal jemanden retten. "Auch das passiert. Allerdings ist es ja so, dass man solchen Notfällen vorbeugen kann, wenn man gute Arbeit leistet", sagt der 37-Jährige. Schwimmer warnen, die sich unbemerkt rückwärts aufeinander zu bewegen, Kleinkinder ohne Schwimmflügel davon abhalten, ins Wasser zu gehen, "solche Klassiker eben". Bei übermütigen Jugendlichen bewähre sich derweil meist eher das Prinzip 'learning by doing'. Bräger sagt: "Wenn man ihnen sagt, dass sie am Beckenrand nicht laufen sollen, machen die meisten das trotzdem gleich wieder. Aber irgendwann klappt es dann doch."

Das Wasser war schon lange vor seiner Zeit im Badlantic sein Element. In seiner Jugend spielte Arne Bräger Wasserball. "Leider gab es damals recht wenige richtige Mannschaften. Irgendwann habe ich dann damit aufgehört und mehr Energie in Fußball investiert", sagt er.

Arne Bräger sagt, Baywatch sei zwar auch heute noch nicht seins. Aber der Rettungsschwimmerjob am Strand sei mit seiner Arbeit im Bad ohnehin nicht vergleichbar.