Abreißen und neu bauen

30. Juli: "Land stuft Rathaus als Denkmal ein"

Warum soll so ein Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden? Warum soll dafür ein Gutachten für viel Geld angefertigt werden? Das Rathaus passte von Anfang an nicht ins Stadtbild. Historische Häuser am Marktplatz und an der Großen Straße wurden kommentarlos entfernt und durch moderne Bauten ersetzt. Die Teiche an der Großen Straße verschwanden.

Es gibt viele weitere Beispiele, die für einen Ort wie Ahrensburg historische Bedeutung hatten und ohne Sicherung durch den Denkmalschutz kommentarlos abgerissen wurden. Das Rathaus zählt ganz gewiss nicht zu den bedeutenden Bauten für Ahrensburg die "schutzwürdig" sind oder sein sollten. Mein Vorschlag, abreißen und Neubau im Stile der umliegenden Häuser mit roten Backsteinen und neuen technologischen Standards. Dazu Integration einer Veranstaltungshalle, die im Zentrum der Stadt angemessen wäre, um auch das Zentrum abends zu beleben und nicht zu einer "Greisenstadt" verkommen zu lassen.

Ingke Jenning

Wichtige Funktionen

Die Bürger Ahrensburgs dürfen stolz sein, weil zwei weitere architektonisch herausragende Gebäude unter Denkmalschutz gestellt werden. Das Rathaus und die St. Johanneskirche. Beide Gebäude bieten Raum für Funktionen, die die Gesellschaft tragen: Demokratie und Religion. Selbstverständlich wollen die Bürger, dass ihr Steuergeld auch für den Erhalt dieser Gebäude verwendet wird. Sie zahlen schließlich auch für das Kleinod Schloss bis hin zum Neubau des Schützenhauses, das niemand unter Denkmalschutz stellen will.

Hermann Jochen Lange, Ammersbek

Scheußliches Rathaus

Von allen architektonischen Geschmacksverirrungen der 60er-Jahre das letzten Jahrhunderts im einstmals schönen Ahrensburger Innenstadtkern ist das Rathaus das schlimmste Beispiel Material und Gestaltung sind gleichermaßen scheußlich. Und so etwas soll unter Denkmalschutz gestellt werden! Gibt es nicht ein paar andere Zeitzeugen an weniger exponierter Lage, die manchem Denkmalschutz zur Bewahrung anbieten kann? Die Ahrensburger Politiker sollten sich einem solchen Diktat aus Kiel nicht beugen!

Heinrich Grüter

Bausünde relativieren

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten. Die aktuelle Diskussion zum Ahrensburger Rathaus zeigt das sehr eindrucksvoll. Zwischen einer "Bausünde" und einem denkmalgeschützten Gebäude klafft allerdings eine Lücke, die sich mit dem "Geschmack" allein nicht erklären lässt. Ich empfehle allen Kritikern der Rathaus-Architektur, sich einmal mit dem Rücken zum Rathaus aufzustellen und die Architektur in der näheren Umgebung zu betrachten. Vielleicht ergibt sich daraus für viele eine neue Bewertung von alt und neu und der Begriff Bausünde relativiert sich. Wie hieß es noch vor ein paar Jahren: "Hamburgs schöne Nachbarin"!

Dr. Wolfgang Wagemann, Tremsbüttel

Monsterbau inakzeptabel

Da ich bereits sehr lange in Ahrensburg wohne, habe ich viele Änderungen erlebt. Es gab viele Baulichkeiten, die als Denkmal geeignet gewesen wären. Leider hat man vieles schöne abgerissen. Nun ausgerechnet diesen Monsterbau als schutzwürdiges Kulturgut einzustufen, ist inakzeptabel. Ich kenne niemanden, der diesen Bau akzeptabel findet. Das schlimmste an dieser Angelegenheit ist die Ohnmacht, dass man es wohl nicht verhindern kann.

Thomas M. Jahn, Ahrensburg

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