Zwei Stormarner fahren als Jungbotschafter nach Amerika. Franz Thönnes hat sie ausgewählt

Bad Oldesloe . Wenn Marc-Alexander Westphal und Aaron Braun demnächst ein Jahr in Amerika leben, haben sie einen recht bekannten Brieffreund: Franz Thönnes. Der SPD-Bundestagsabgeordnete hat sie ausgewählt, sie reisen als Stipendiaten des Parlamentarischen Partnerschaftsprogramms (PPP) in die USA, um kulturelle Botschafter für Deutschland zu sein.

Das PPP ist eine Gemeinschaftsidee des US-Kongresses und des Deutschen Bundestags. Aus Amerika kommen insgesamt 350 Stipendiaten pro Jahr nach Deutschland. Und in Deutschland gibt es 360 Stipendien, 285 für Schüler und 75 für junge Berufstätige.

"Ich hätte nie gedacht, dass ich eines davon bekomme", sagt Marc-Alexander Westphal. Der 24-Jährige aus Hammoor hat eines der Stipendien für Berufstätige erhalten. "Die haben uns auf Herz und Nieren geprüft", sagt er. Das erzählt auch Aaron Braun. Der 16-Jährige aus Meddewade musste Unterlagen einschicken und wurde dann nach Lübeck eingeladen. "Dort mussten wir uns auf Englisch vorstellen, einen Vortrag über ein aktuelles politisches Thema halten und einen englischen Test schreiben." Die letzte Runde dann war das Gespräch mit Franz Thönnes.

Weshalb er sich für Marc-Alexander und Aaron entschieden hat, kann Thönnes nicht genau sagen. "Alle waren befähigt, letztlich hat es etwas mit einem Gefühl zu tun. Ich gucke auf den Eindruck, den jemand macht, darauf, ob man ihm das zutraut. Denn derjenige wird ja als junger Botschafter auftreten." Das Ziel des Austausches sei, Verständnis für andere Kulturen zu wecken und natürlich, dass die Stipendiaten sich weiterqualifizieren. "Die Jungen werden richtig erwachsen in der Zeit, die Älteren dürfen sich natürlich auch gern weiterentwickeln", sagt Thönnes.

Marc-Alexander Westphal wird in den USA die Kennesaw State University besuchen. Er wohnt in der Zeit bei einer Gastfamilie in Atlanta, Georgia. "Ich werde in Amerika ein halbes Jahr studieren und ein halbes Jahr arbeiten." Die Bewerbungen laufen. Am liebsten möchte er zu Google oder Coca Cola. "Probieren kann man es ja."

Aaron Braun weiß noch nicht genau, in welcher Stadt und bei welcher Familie er wohnen wird. "Schön wäre, wenn die Familie musikalisch wäre, ich spiele seit zehn Jahren Klavier", sagt er. "Aber wohin ist mir egal, ich hätte auch kein Problem mit Alaska." Egal, wo er später sein wird: "Wir werden uns ab und zu per Mail und Facebook austauschen", sagt Franz Thönnes. Bei Facebook könne er verfolgen, wie sich die Jungbotschafter so machten. Und im Gegenzug können diese dort sehen, wie Thönnes' Wahlkampf läuft. Falls sie wollen.