Förderverein verhandelt mit Bad Oldesloe über Grundstück. Detlev Buck ist Schirmherr des Projekts

Bad Oldesloe . Am Rand von Bad Oldesloe könnte das erste Hospiz Stormarns entstehen. Der Förderverein Lebensweg Stormarn verhandelt zurzeit mit der Stadt über ein dort gelegenes Grundstück. "Die Fläche gehört zur Hälfte einer Dame, die uns ihren Teil gern schenken würde. Die andere Hälfte gehört der Stadt", sagt Sabine Tiedtke, die das Projekt initiiert hat. Die Oldesloerin ist Krankenschwester und verfügt über eine Weiterbildung in der Palliativpflege.

Die Idee, in Stormarn das erste Mehrgenerationen-Hospiz zu schaffen, sei ihr bereits vor fünf Jahren gekommen, sagt Sabine Tiedtke. Im November kam dann zum ersten Mal eine Gruppe zusammen und fing an zu planen. Das Stormarner Hospiz, in dem kranke Menschen die letzten Tage oder Wochen vor ihrem Tod verbringen können, soll acht Einzelzimmer haben sowie zwei Apartments für Familien. "Ich habe schon mit vielen Interessenten gesprochen, die selbst gern in ein Hospiz in ihrer Heimat gehen würden, sollten sie krank werden", sagt Sabine Tiedtke.

Auch Angehörige hätten sie bereits angesprochen, die schon einmal in der Situation gewesen seien, ihre im Sterben liegenden Verwandten in ein Hospiz nach Hamburg-Volksdorf oder nach Lübeck geben zu müssen. "Für diese Menschen wäre es viel schöner gewesen, ihre Verwandten in der Nähe zu wissen", sagt die 50-Jährige.

Zwar gibt es in Stormarn bereits drei Hospizinitiativen, in Ahrensburg, Reinbek und Bad Oldesloe. Diese leisten jedoch ambulante Sterbebegleitung; eine Unterkunft für todkranke Menschen gibt es bislang nicht.

Vor Kurzem hat ein Unternehmen den Businessplan für Sabine Tiedtkes Projekt erstellt. Demnach muss die Oldesloerin mit Baukosten in Höhe von rund zwei Millionen Euro rechnen, hinzu kommen die laufenden Betriebskosten. Um Spenden einzutreiben, hat sich Anfang des Jahres ein Förderverein gegründet. Neben Geld braucht der Verein derzeit vor allem Büroräume. Sabine Tiedtke arbeitet momentan noch von zu Hause aus.

Der Förderverein kann aber auch bereits erste Erfolge verzeichnen. So hat sich unlängst eine Ahrensburger Designagentur bereit erklärt, den Internetauftritt des Vereins zu realisieren.

Unter der Adresse www.lebensweg-stormarn.de sind jetzt alle Informationen zu dem Hospiz-Projekt und den dahinterstehenden Menschen online zu finden. Zu denen, die den Verein unterstützen, gehört auch der aus Bargteheide stammende Schauspieler und Regisseur Detlev Buck, der die Schirmherrschaft für Lebensweg Stormarn übernommen hat.

Die Grundstücks-Verhandlungen zwischen Förderverein und der Stadt Bad Oldesloe könnten sich derweil noch eine Weile hinziehen. "Die Stadt steht unserer Idee generell sehr positiv gegenüber. Allerdings ist das Grundstück zurzeit nicht als Bauland vorgesehen", sagt Sabine Tiedtke. Die Fläche sei für die Zwecke des Vereins jedoch optimal. "Nun hoffen wir, dass die Politiker unserem Plan zustimmen."