Der ganz große Wurf gegen Staustress ist aber nicht möglich

Trittau. Ein Patentrezept gegen das von Zeit zu Zeit immer wieder auftretende Verkehrschaos im Trittauer Ortskern haben die Mitglieder des Bauausschusses nicht finden können. Es gibt offenbar keines. "Es herrscht eine gewisse Ernüchterung", sagt der Vorsitzende des Gremiums, Jens Hoffmann (CDU), nach einer Sondersitzung am Donnerstagabend. "Immerhin hat sich für die Zuschauer einmal die ganze Problematik erschlossen", ergänzt der Ordnungsamtsleiter im Rathaus der Gemeinde, Bodo Lork.

Wie berichtet, bricht der Verkehr phasenweise - vor allem freitagnach- und sonnabendvormittags - zusammen, seit am 1. Juli die Bundesstraße 404 für dreieinhalb Monate voll gesperrt worden ist und eine der ausgeschilderten Umleitungen für die von durchschnittlich 16.000 Autofahren täglich genutzte Fernstraße durch das Zentrum von Trittau führt.

Westliche Umgehungsstraße nicht als Umleitung geeignet

"Viele Ideen scheitern an rechtlichen Bestimmungen und daran, dass die Anwohner Schadenersatzansprüche geltend machen könnten", sagt Jens Hoffmann. Er hatte unter anderem ins Gespräch gebracht, einen Teil des Verkehrs - den in einer Fahrtrichtung nämlich - nicht durch den Ortskern, sondern über die sogenannte westliche Entlastungsstraße zu führen. "Das ist aber nicht umsetzbar", so Hoffmann. Eine Untersuchung auch ergeben, dass die Kreuzungen und Einmündungen in diesem Bereich nicht geeignet seien, den Verkehr aufzunehmen.

Lastwagen soll die Durchfahrt mit neuen Schildern verboten werden

Lediglich im Norden Trittaus wird die Umleitung voraussichtlich ein wenig geändert. Für einen Zeitraum von drei Wochen wird der nördliche Teil der gesperrten Strecke vorübergehend wieder für den Verkehr freigegeben. Im Anschluss daran soll die Umleitung Richtung Norden nicht mehr durch die Großenseer Straße und die Bürgermeister-Hergenhan-Straße führen, sondern über Bahnhof-, Kieler und Otto-Hahn-Straße.

Der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr habe unterdessen die Beschilderung an den Autobahnen 1, 21 und 24 - sie weisen Lkw-Fahrer an, den Bereich weiträumig zu umfahren - verbessert, sagt Hoffmann. Nun sei noch geplant, dass kurz hinter den jeweiligen Abfahrten Durchfahrtverbotsschilder für Lastwagen aufgestellt werden, versehen mit dem Hinweis "Anlieger frei". Damit hätte die Polizei eine Handhabe, Lkw-Fahrer zu stoppen, sofern sie sich nicht daran hielten.