Eine Glosse von Fabian Schindler

Endlich ist es warm genug, um die Stiefel einzumotten. Das zumindest ist die Meinung Tausender Bürger. Und überall sieht man sie deshalb wieder auf den Straßen: die Flip-Flops. Manche quietschbunt, manche dezent gefärbt, einige mit Strasssteinen, andere mit Pailletten. Und die Pediküre-Anbieter freuen sich: Wer Flip-Flops trägt, der braucht ja auch schöne, gepflegte Füße. Der Fuß wird zum Aushängeschild der Persönlichkeit.

Ich habe ebenfalls ein paar Flip-Flops, und meine Füße sehen darin auch passabel aus - dennoch kommen die Synthetik-Schlappen so gut wie nie an meine Haut. Ich finde die Gummilappen für den Alltag alles andere als bequem und sinnvoll. Sie geben keinen richtigen Halt am Fuß, und das Risiko, sich den großen Onkel zu ramponieren, ist unverhältnismäßig größer als mit festem Schuhwerk. Ein guter Lederschuh, das ist meine Welt. Dies verstehen manche meiner Bekannten nicht. Meine Argumente, Zehen-Aua und Wabbel-Gang, ziehen nicht.

Doch dank der Wissenschaft habe ich nun bessere Karten gegenüber den Flip-Flop-Fetischisten, denn laut einer Studie der Universität von Miami siedeln auf einem Paar Zehentrenner rund 18.000 Bakterien. Und viele davon stammen aus Fäkalien. Ich bin mir daher sicher, ich werde mich bald nicht mehr für festes Schuhwerk bei 30 Grad Celsius rechtfertigen müssen. Nein, umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Flip-Flopper müssen nun den Mist an ihren Füßen verteidigen.