CDU, OWG und FDP für Bürgermeisterwahl einig: Leiter der Sieker Amtsverwaltung ist ihr Kandidat

Oststeinbek. Der Sieker Amtsleiter Jürgen Hettwer ist der gemeinsame Kandidat der Oststeinbeker Parteien OWG, FDP und CDU für die Bürgermeisterwahl am 8. September. Eigentlich war angekündigt worden, dass alle Oststeinbeker Parteien einen gemeinsamen Kandidaten ernennen würden. Doch die SPD sprach keine Empfehlung für den früheren Oststeinbeker Hauptamtsleiter Hettwer aus.

Stattdessen sammelte SPD-Parteimitglied Gabriela Malone, Bereichsleiterin Controlling im Oststeinbeker Rathaus, Unterschriften für eine Einzelbewerbung. Ihre Parteimitgliedschaft ist auch der Grund, weshalb sich die SPD bei der Kandidatenwahl zurückgehalten hatte. Christian Höft, Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion betont, dass die SPD zur Wahrung des innerparteilichen Friedens aktiv keinen Kandidaten unterstützt. "Wir haben uns weder für noch gegen einen Kandidaten entschieden", sagt Höft. Ebenso wertet auch Hettwer die Entscheidung der SPD: "Ich glaube nicht, dass die Entscheidung der SPD an meiner Person lag." Der 49-jährige fühlt sich generell von allen Parteien und der Verwaltung, sowohl in Oststeinbek als auch in Siek, stark unterstützt.

Auch Hans-Joachim Vorbeck (CDU), derzeit amtierender Bürgermeister von Oststeinbek, zeigt sich zufrieden mit der Entscheidung der Parteien. Zu einer Stellungnahme war der Christdemokrat allerdings nicht bereit, er verweist auf seine Befangenheit als Gemeindewahlleiter der Stadt. Peter Martens, Vorsitzender des Ortsverbands der CDU in Oststeinbek ist da auskunftsfreudiger: "Die CDU hat Herrn Hettwer in einer sehr gut besuchten Mitgliederversammlung als ihren Wahlvorschlag benannt. Wir sind überzeugt, dass er der richtige Bürgermeister für Oststeinbek ist, der mit seinen Erfahrungen aus Siek die richtige Einstellung für das Amt mitbringt".

Martens verweist darauf, dass Hettwer als einziger Kandidat ausreichend Erfahrung für die Position mitbringe. Und die hat Hettwer in der Tat. In Siek hat der Liebhaber von Landmaschinentechnik und Youngtimertraktoren viel Erfahrung in der Verwaltung und in der Mitarbeiterführung sammeln können. So sei er nun in der Lage, eine Stufe auf der Karriereleiter nach oben zu klettern - und, wie er sagt "zukünftig auch in der Öffentlichkeit zu arbeiten". Besonders die praxisorientierte Arbeit mit den fünf Bürgermeistern des Amtes Siek sei für ihn eine lehrreiche Zeit gewesen.

Besonders interessant war laut Hettwer die Aufgabe, die verschiedenen Parteiinteressen der Bürgermeister unter einen Hut zu bringen. Eine Erfahrung, die er auch für das Amt des Bürgermeisters als hilfreich erachtet. "Ich bin zwar durchs politisch interessiert, aber meine politische Meinung steht eindeutig hinter der der Gemeindevertretung." Ihn reize an der Tätigkeit eines Bürgermeisters die Verwaltungsarbeit und weniger Parteipolitik. "Ich fühle mich persönlich und fachlich gut gerüstet, Bürgermeister in Oststeinbek zu werden", so Hettwer. Ihn habe auch die parteiübergreifende Ausschreibung angesprochen. Und er will die Chancenutzen, die sich ihm jetzt bietet.

Der Familienmensch Hettwer war nach seiner Ausbildung in Bad Mergentheim in Baden-Württemberg zwei Jahre Abteilungsleiter im Ordnungsamt von Bietigheim-Bissingen gewesen. 1996 fing er als stellvertretender Hauptamtsleiter in Oststeinbek an. Mit dem Ausscheiden des damaligen Bürgermeisters Karl-Heinz Mentzel war auch Hettwer ausgestiegen. Er hatte sich daraufhin als Leitender Verwaltungsbeamter beim Amt Siek beworben.

Jürgen Hettwer wohnt mit seiner Frau Gabriele, der Büroleiterin im Großhansdorfer Rathaus, seiner zwölfjährigen Tochter Charlotte und seinem Border-Collie Loona in Hoisdorf. "Ein Umzug kommt für uns zurzeit nicht infrage, da meine Tochter noch in Großhansdorf zur Schule geht", sagt Hettwer.

Sollte er die Wahl gewinnen, führe sein neuer Arbeitsweg außerdem bei den alten Kollegen in Siek vorbei. Hettwer: "So würde man sich noch hin und wieder sehen können."