Sabine Bartels übernimmt Leitung der Stormarner Behörde, in der sie 1991 ihre Laufbahn begann

Bad Oldesloe . Das Finanzamt Stormarn bekommt erstmals eine Chefin. Sabine Bartels leitet jetzt die in Bad Oldesloe ansässige Behörde, am Dienstag wurde sie in ihr neues Amt eingeführt. Die 51 Jahre alte, studierte Juristin, die mit ihrem Ehemann und drei Kindern in Ahrensburg lebt, leitete zuvor drei Jahre lang das Finanzamt in Neumünster. Sabine Bartels übernimmt das Amt von dem stellvertretenden Vorsteher Hans-Martin Steinger. Er hatte die Behörde, die etwa 300 Mitarbeiter hat, seit Februar kommissarisch geführt. Der ehemalige Vorsteher Henning Schreiner leitet mittlerweile das Finanzamt Kiel-Süd. Zu Sabine Bartels' feierlicher Amtseinführung kamen Schleswig-Holsteins Finanzministerin Monika Heinold (Grüne), Stormarns Landrat Klaus Plöger (SPD) und Oldesloes Bürgermeister Tassilo von Bary.

Monika Heinold betonte in ihrer Ansprache, dass die Menschen in Schleswig-Holstein laut Umfragen mit ihren Finanzämtern zufrieden seien. Das solle auch so bleiben: "Ein rechtlich einwandfreier Verwaltungsakt reicht heutzutage nicht mehr aus. Die Menschen sind anspruchsvoller geworden." Bürger müssten als Kunden behandelt werden. Sie sei zuversichtlich, dass Sabine Bartels in Oldesloe das dafür notwendige Arbeitsklima erhalten könne. "In Neumünster hat sie immer ein offenes Ohr für die Kollegen gehabt. Außerdem sei sie offen für neue Ideen gewesen - so habe sie ermöglicht, dass in Neumünster ein Kunst-Leistungskursus einer Schule das Treppenhaus künstlerisch gestaltete. So hätten manche Bürger ihre "Schwellenangst" überwinden können. Heinold: "Man darf gespannt sein, wie Sie das Amt in Stormarn umgestalten!"

Sabine Bartels sagte, sie wolle sich für ein "vertrauensvolles Miteinander" und auch für einen "fairen, sachlichen Umgang mit den Steuer-Bürgern" einsetzen. Ihren neuen Arbeitsplatz kennt sich bereits aus früheren Jahren. Sabine Bartels, die in Hamburg aufwuchs und studierte, trat 1991 in Oldesloe ihre erste Stellung in Schleswig-Holsteins Steuerverwaltung an. Später arbeitete sie im Finanzamt Bad Segeberg und im Kieler Finanzministerium. Von 2008 bis 2010 war sie wieder in Bad Oldesloe tätig, als Sachgebietsleiterin und stellvertretende Vorsteherin.

Als eine der wichtigsten Aufgaben bezeichnete sie den Umbau der Verwaltung in den kommenden Jahren - landesweit werden die Zuständigkeiten im Zeichen der "Strategie 2020" verändert. Es werden Wachstumsregionen mit Gegenden zusammengefasst, in denen die Bevölkerung schrumpft. Zudem soll die Verwaltung, die landesweit an Nachwuchssorgen leidet, mit weniger Personal auskommen. Auch das Amt in Bad Oldesloe werde am Ende "insgesamt einen kleineren Personalkörper" haben, sagte Sabine Bartels.