Fest am ersten Augustwochenende auf zwei Tage reduziert

Bargteheide. Nach eineinhalb Jahren Pause hat Rolf-Peter Fröhlich erneut den Vorsitz des Bargteheider Schützenvereins übernommen. "Ich war eigentlich raus", sagt Fröhlich. Aber der zweite Vorsitzende, der die Geschäfte des Vereins führte, musste aus Krankheitsgründen aufhören. Also sprang Fröhlich ein und steht dem Schützenbruder nun zur Seite. Der Wiedereinstieg bescherte allerdings Einblick in eine eher unerfreuliche Lage: Neue gesetzliche Regelungen bereiten dem Schützenverein finanzielle Probleme.

Fröhlich: "Wir müssen eine fünfstellige Summe ans Finanzamt zahlen." Dabei handelt es sich um unerwartete Rückforderungen für die Jahre 2007 bis 2009. "Deswegen kochen wir jetzt auf Sparflamme", sagt der Vorsitzende, der sich die Gestaltung des bevorstehenden Schützenfestes etwas entspannter vorgestellt hatte. Schweren Herzens mussten Programmpunkte wie das Kinderfest gestrichen werden.

Die Freude auf das Großereignis lässt sich der neue und alte Chef jedoch nicht nehmen. Auch alle anderen Mitglieder fiebern mit. Auf der Internet-Startseite der Bargteheider Schützen läuft ein Countdown. Er zeigt auf die Sekunde genau an, wann das 105. Volks- und Schützenfest beginnt.

Am Sonnabend, 3. August, ist es so weit. Um 15 Uhr beginnen das Preisschießen auf die Volksscheibe und das Lichtpunktschießen für Kinder und Jugendliche ab acht Jahren. Um 20 Uhr wird im Festzelt der Startschuss für den Königsball gegeben. Und um 21 Uhr wird das Geheimnis gelüftet, wer neuer Schützenkönig ist.

Mit dem Treffen der Vereine am Stadtpark geht es dann am Sonntag, 4. August, um 13.30 Uhr weiter. Danach heißt es Antreten und Begrüßen der Könige, ehe sich der Umzug in Richtung Festplatz an der Jersbeker Straße in Bewegung setzt. Diesem offiziellen Teil folgt der gemütliche mit einem Beisammensein mit Tanz. Die Freiwillige Feuerwehr Hammoor steuert die Musik bei. Dieses Vergnügen beginnt genauso um 15 Uhr wie das Preisschießen auf die Volksscheibe und die Bogenvorführung. Mit der Preisverleihung um 19 Uhr für all diejenigen, die am besten auf die Volksscheibe gezielt haben, geht der zweite Festtag zu Ende.

Wer sich an diesen Wettbewerben beteiligen möchte, muss sich nicht anmelden. Teilnehmen dürfen alle, die nicht in einem Schützenverein sind. Interessenten können einfach vorbeikommen und mitmachen. Das ist Tradition. Und das bleibt auch so.

"Ansonsten mussten wir wegen der finanziellen Lage einiges streichen", sagt Rolf-Peter Fröhlich. Das Kinderfest fällt weg. Die Abholung der Majestäten gibt es nicht mehr. Und auch das Pendel-Taxi vom Utspann-Parkplatz an der Hamburger Straße zum Festplatz an der Jersbeker Straße sei nicht mehr bezahlbar. "Aber das Katerfrühstück am Montag nach dem Fest bleibt", sagt der Vereinschef. Allerdings wird der neue Schützenkönig wohl noch etwas tiefer in die Tasche greifen müssen.

"Ohne Sponsoren ginge all das gar nicht", sagt Fröhlich. Den Auftritt des Musikzugs Hammoor finanzieren die Bürgervorsteherin Cornelia Harmuth und ihr Mann, Kreispräsident Hans-Werner Harmuth. Und dass das Stadtorchester Bargteheide für gute Stimmung sorgt, ist der Raiffeisenbank zu verdanken. "Jede Spende ist willkommen", sagt der Chef der Bargteheider Schützen. Besucher können an beiden Festtagen ihr Glück bei einer Tombola versuchen. Fröhlich: "Alle Preise wurden von den Kaufleuten der Stadt gestiftet."

Wer das Schützenfest schon sehnlichst herbeiwünscht, kann sich die Wartezeit verkürzen und am Sonnabend, 27. Juli, um 14.30 Uhr zum Ausschießen des 44. Bargteheider Bürgerkönigs kommen. Und am Sonntag, 28. Juli, hält Pastor i. R. Cord Denker ab 11 Uhr einen Schützengottesdienst in der evangelischen Kirche.