Die Frau hatte in der Nacht zu Montag versucht, einem Falschfahrer auszuweichen

Lübeck. Eine 19 Jahre alte Glinderin ist in der Nacht zu Montag bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn 20 bei Lübeck schwer verletzt worden. Die Frau hatte versucht, einem Falschfahrer auszuweichen. Der bislang Unbekannte kam der Glinderin, die mit ihrem Peugeot 206 von Rostock in Richtung Autobahnkreuz Lübeck unterwegs war, um 1.35 Uhr auf Höhe des Rastplatzes Auf dem Karkfeld entgegen.

Um einen Frontalzusammenstoß zu vermeiden, lenkte die Frau ihren Wagen nach rechts. Das Auto überschlug sich auf dem angrenzenden Erdwall. Die Fahrerin erlitt Schnittwunden im Gesicht und diverse Prellungen. Sie wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus gebracht, befand sich aber nicht in Lebensgefahr. Der Geisterfahrer fuhr in Richtung Rostock weiter.

Ein 51-Jähriger aus Groß Schwiesow fuhr mit seinem Ford Transit über Trümmerteile des Peugeots. Der Mann blieb unverletzt. An den Autos entstand ein Schaden von rund 7000 Euro. Trotz sofortiger Fahndung gelang es der Polizei bisher nicht, den Geisterfahrer zu ermitteln. Das Autobahn- und Bezirksrevier Bad Oldesloe ermittelt wegen des Verdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs, des unerlaubten Entfernens vom Unfallort und der fahrlässigen Körperverletzung.

Zeugen werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 04531/1706-0 zu melden. Außerdem sucht die Polizei weitere Autofahrer, die dem Falschfahrer ausweichen mussten.

Der Notruf eines 52-Jährigen aus Kappeln kam für die Glinderin zu spät: Der Mann fuhr kurz vor dem Unfall auf der anderen Seite der Autobahn 20 in Richtung Rostock, als er auf der Gegenfahrbahn die Schlussleuchten eines Autos bemerkte. Er hielt auf dem Parkplatz Auf dem Karkfeld und unterrichtete die Polizei über den Falschfahrer. In diesem Moment passierte bereits der Unfall. Die Fahrbahn war bis 3.20 Uhr gesperrt, die Autos wurden abgeschleppt.