Schiedsrichter wertschätzen

18. Juli: "Hagens Fußballer starten mit drei Minuspunkten"

Im europäischen Fußball gibt es das Financial Fair Play, in Schleswig-Holstein und Stormarn gibt es den § 9 Spielordnung. Der FC Malaga ist von der UEFA für die Teilnahme an den europäischen Wettbewerben ausgeschlossen worden, weil die Klubführung gegen die geltenden Regeln zur Lizenzierung verstoßen hat.

Das Financial Fair Play wurde eingeführt, um die Finanzierung durch externe Geldgeber wie zum Beispiel Abramowitsch bei Chelsea oder eben Scheich Al Thani aus Katar bei Malaga stärker zu reglementieren. Doch warum müssen die Spieler, die die sportliche Qualifikation erlangt haben oder gar die Fans dafür bestraft werden? Weil Strafgelder irgendwann ihren Zweck einfach nicht mehr erfüllen.

So auch in Stormarn. Die betroffenen Vereine kennen den Ernst der Lage schon seit Langem und haben auch in den vergangenen Jahren die Strafgelder für ihren Schiedsrichtermangel ohne Murren bezahlt, anstatt sich Gedanken über die Gewinnung und Erhalt von Schiedsrichtern zu machen. So sind Punktabzüge zwangsläufig die bittere Folge. Die Wertschätzung über die gezeigten Leistungen der Schiedsrichter ist bei Mannschaften bekanntlich nicht allzu hoch, doch zumindest die Anerkennung und Wertschätzung der eigenen Schiedsrichter im Verein sollte bei einigen Vereinen mal überdacht werden. Könnten die 250 Euro pro fehlendem Schiedsrichter nicht sinnvoller investiert werden?

Natürlich dürfen die Vereine mit diesen Problemstellungen nicht im Regen stehen gelassen werden, auch die Verbände müssen Lösungsansätze zur Gewinnung von Schiedsrichtern entwickeln. Meist fehlen hier die finanziellen Mittel oder die Bereitschaft von Ehrenamtlichen mitzuarbeiten. Würden die Strafgelder zweckgebunden für die Schiedsrichter-Gewinnung investiert werden, wäre die Finanzierung bereits geklärt. Nun fehlen nur noch innovative Ideen zur Schiedsrichter-Gewinnung von kreativen Köpfen. Ohne Schiedsrichter geht's nicht! Ohne Anerkennung und Wertschätzung erst recht nicht!

Jan Magnus Kramp

Die Zuschriften geben die Meinung der Einsender wieder. Kürzungen vorbehalten.

Schreiben Sie an stormarn@abendblatt.de oder per Post an das Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Stormarn, Rathausplatz 22, 22926 Ahrensburg