Kreisgesundheitsamt ruft dazu auf, den Impfschutz vor dem Urlaub zu erneuern

Ahrensburg. Im Kreis Stormarn sind in diesem Jahr bislang zwei Masernfälle gemeldet worden. Das hat das Kreisgesundheitsamt auf Anfrage des Abendblatts mitgeteilt. "Im vergangenen Jahr 2012 hatten wir einen registrierten Fall von Masern", sagt Fachdienstleiter Andreas Musiol.

Diese vergleichsweise geringe Quote lasse jedoch nicht darauf schließen, dass die Mitarbeiter des Stormarner Gesundheitsamtes wenig Arbeit mit Masernerkrankungen hätten. "Man muss bedenken, dass uns auch alle Verdachtsfälle gemeldet werden und wir diesen nachgehen müssen", sagt Musiol. Tritt bei einem Patienten der Verdacht auf Masern auf, sucht die Behörde den Kontakt zu der betreffenden Person und prüft deren Umfeld.

Musiol sagt: "Wir finden heraus, ob die Angehörigen des Patienten geimpft sind und prüfen, falls es sich um ein Kind oder einen Jugendlichen handelt, ob eventuell Kindergartengruppen oder Schulklassen zeitweise geschlossen werden müssen." Erst wenn die Untersuchungen im Labor abgeschlossen seien, könne abschließend gesagt werden, ob es sich bei der Erkrankung tatsächlich um Masern handele. "Manchmal war die vorhergegangene Arbeit dann natürlich umsonst", sagt Musiol.

Wie viele Menschen kreisweit gegen Masern geimpft sind, ist nicht erhoben. Jedoch gibt es Zahlen darüber, wie viele Kinder, die bei der Schuleingangsuntersuchung ihren Impfpass dabei haben, gegen Masern geimpft wurden. Hier zeigt sich ein Anstieg: Während die Quote im Jahr 2008 noch bei 88 Prozent lag, stieg sie in den Folgejahren kontinuierlich und lag im vergangenen Jahr bei 93,7 Prozent. "Es scheint demnach so zu sein, dass die neugeborenen Kinder im Zuge der Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt häufiger geimpft werden", sagt Musiol.

Daraus sei aber nicht abzulesen, dass all diese Kinder tatsächlich gegen Masern geschützt seien. "Dafür ist eine weitere Impfung einige Jahre später erforderlich. Ob die Kinder diese tatsächlich bekommen, wissen wir nicht", sagt Musiol. Der Fachdienstleiter weist darauf hin, dass eine Überprüfung des Impfschutzes gerade in der Ferienzeit wichtig ist. "Im Urlaub ist die Ansteckungsgefahr besonders hoch, deshalb ist der Schutz wichtig", sagt Musiol.

Nach einer aktuellen Studie sind besonders in den Bundesländern Bayern, Berlin, Baden-Württemberg und Bremen die Impfquoten sehr niedrig. In zwei von diesen Ländern traten dieses Jahr bis jetzt die meisten Masernfälle auf: In Bayern sind es 478 und in Berlin 400. Für ganz Deutschland verzeichnete das Robert-Koch-Institut in der ersten Jahreshälfte rund 1070 Masernerkrankungen.