HSV-Fans gegen St. Pauli-Fans - eine uralte Fehde, die oft mit Beschimpfungen, manchmal aber auch mit Tätlichkeiten ausgetragen wird.

Reinbek. So am Vatertag vorigen Jahres auf der Wiese hinter dem Reinbeker Schulzentrum. Am Ende landete der 17 Jahre alte Frank W. (Namen geändert) mit einer geprellten Nase im Krankenhaus St. Adolf-Stift. Und jetzt musste sich Peter D., 34, vor dem Amtsgericht Reinbek gegen den Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung verteidigen. Er hatte seinem jüngeren Kontrahenten eine Kopfnuss verpasst.

Er könne sich nur noch dunkel an den Vorfall erinnern, so der Angeklagte. "Seit dem Beginn der Vatertagstour hatte ich reichlich Bacardi-Cola getrunken." Auch das Opfer Frank W. musste bei der Zeugenvernehmung Erinnerungslücken eingestehen. Ein freiwilliger Atem-Alkoholtest der Polizei hatte auch bei ihm 1,8 Promille ergeben.

Nur so viel stand fest: In der Gruppe von Peter D. wurde eine St.-Pauli-Fahne geschwenkt. HSV-Fan Frank W. fühlte sich provoziert, St.-Pauli-Fan Peter D. hielt dagegen. "Wir haben beide gepöbelt, ich auch", gab Frank W. zu. Dann kam es zur Kopfnuss. "Aus heiterem Himmel", so ein weiterer Zeuge.

"Danach hatte ich noch eine Woche Schmerzen, dann war die Geschichte fast vergessen", sagte W.

Der Angeklagte, der nicht vorbestraft ist, zahlt jetzt 500 Euro Schmerzensgeld an das 17 Jahre alte Opfer. Dafür wird das Strafverfahren eingestellt. Wenigstens zwischen diesen beiden Fußball-Fans ist damit der Friede wiederhergestellt.