“Engagiert vor Ort“: Ahrensburger Kinder- und Jugendbeirat und Oldesloerin Karin Hoffmann könnten Bundesfinale erreichen

Ahrensburg. Zwei Stormarner Initiativen gehen mit ins Rennen um den Deutschen Bürgerpreis 2013: der Kinder- und Jugendbeirat Ahrensburg und das von Karin Hoffmann initiierte Projekt "Offener Bücherschrank" in der Oldesloer Fußgängerzone. Die Auszeichnung wird jedes Jahr von der Initiative "Für mich, für uns, für Schleswig- Holstein" verliehen - einem Bündnis aus den schleswig-holsteinischen Sparkassen und dem Sozialausschuss des Kieler Landtages. Motto diesmal: "Engagiert vor Ort: mitreden, mitmachen, mitgestalten."

Die Mitglieder der ersten Juryrunde haben neben den Stormarner Vorschlägen acht weitere Personen und Projekte aus den 48 Bewerbungen fürs Finale ausgewählt, sechs für die Kategorie "Alltagshelden", vier für die Kategorie "U 21" - darunter der Kinder- und Jugendbeirat (KiJub) Ahrensburg. Er wurde 1998 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, den Jugendlichen in der Stadt und ihren politischen Gremien Gehör zu verschaffen. Er setzt sich aus Vertretern der Vereine, Verbände, der Jugendhäuser und Schulen zusammen. Er ist in jedem städtischen Ausschuss vertreten und hat dort Rede- und Antragsrecht. Einmal im Monat kommen alle jugendlichen Vertreter zur Beratung zusammen. KiJub-Vorsitzende ist Lara Gerecke.

Zu den "Alltagshelden" gehört die Oldesloerin Karin Hoffmann. Sie wurde für diese Kategorie nominiert, weil sie dazu beigetragen hat, die Fußgängerzone der Stormarner Kreisstadt für alle attraktiver zu machen. Ein offener Bücherschrank, aus dem sich jeder bedienen kann? Karin Hoffmann und der Freundeskreis "Oldesloe liest" haben das möglich gemacht.

Jetzt steht in der Fußgängerzone eine alte Telefonzelle, leuchtet im typischen Gelb und lockt Leser an. Wer möchte, nimmt sich ein Buch, bringt es wieder zurück oder behält es auch. Auch anders herum funktioniert es: Wer gebrauchte Bücher hat, kann sie vom heimischen Bücherschrank in die öffentliche Telefonzelle stellen - der wohl kleinsten Stormarner Bibliothek. Bürgermeister Tassilo von Bary war bei der Eröffnung im April der erste, der ein Buch in die Zelle stellte: Daniel Kehlmanns "Die Vermessung der Welt".

Bereits zum zehnten Mal stellt der Deutsche Bürgerpreis für Schleswig-Holstein das bürgerschaftliche Engagement in den Mittelpunkt. So soll die Mitmachkultur und die Lebensqualität in den Kommunen verbessert werden. Wer sich in herausragender Weise für die Region einsetzt, habe dafür volle Anerkennung verdient und die Chance, etwas zu gewinnen.

Vergeben werden Geld- und Sachpreise im Gesamtwert von 30.000 Euro. Wer es geschafft und gewonnen hat, wird am 30. Oktober in der Sparkassen-Akademie in Kiel verraten. Die Sieger nehmen im Anschluss am Wettbewerb um den Deutschen Bürgerpreis auf Bundesebene teil. Hier geht es um Preise im Gesamtwert von mehr als 41.000 Euro. Die Siegerehrung ist am 2. Dezember in Berlin.