St. Johannes wird geopfert

"Denkanstöße" mit Titel "Sehnsucht nach Heimat" und "Letzter Gottesdienst in der St. Johanneskirche"

Für uns begann die Odyssee mit dem Kampf, den Konfirmandenunterricht an St. Johannes für unsere Jüngste zu ermöglichen. Inzwischen ist klar, dass der Kirchengemeinderat (KGR) ihr eine Aufnahme in "die Gemeinde St. Johannes", in der ich bereits konfirmiert wurde, in der ich geheiratet habe, drei Kinder habe taufen lassen und zwei konfirmiert wurden, nicht zulassen will. Nach den Querelen habe ich anlässlich der Beerdigung meines Vaters gesagt, dass ich keinen Pastor aus Ahrensburg für die Trauerfeier möchte.

In welchen Zeiten leben wir, dass man zu solchen Anlässen solche Gedanken hat? Und das, obwohl zu der Zeit die wirklichen Ziele noch verschwiegen wurden! Der KGR will St. Johannes opfern, um die anscheinend an anderen Stellen existierenden Löcher zu stopfen. Letztlich ist doch die Kirche auch ein Dienstleister. Soll der Ahrensburger Westen auf die Leistungen verzichten (oder ihnen hinterher laufen) und nur noch bezahlen? Bleibt als einzige Konsequenz nur noch, aus der Kirche auszutreten? Ich wünsche dem Förderverein viel Glück, auch wenn die fehlende Einsicht des KGR aus meiner Sicht keine Hoffnung gibt.

Dipl.-Inf. Dirk Mußtopf, Ahrensburg

Politisches Abseits

"Grünen-Premiere in Bargteheide: Erst mal gab es reichlich Ärger"

Mehr als 15 Prozent der Bürger, die in Bargteheide von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht haben, gaben den Grünen ihre Stimme. Sie wollten sicher, dass die Grünen ihre politischen Ziele in den Gremien der Stadt durchsetzen können. Nun müssen diese Wähler ansehen, wie sich die Grünen mit ihrer Ablehnung, die städtischen Ausschüsse auf 13 Mitglieder zu vergrößern und damit den Stimmenverhältnissen in der Stadtvertretung anzupassen, selbst ins politische Abseits befördert haben. Die jetzige Anzahl von elf Mitgliedern bildet den Wählerwillen nicht gerecht ab und benachteiligt einseitig SPD und WfB.

Es schränkt aber auch die Grünen in ihren Möglichkeiten ein, sich für politische Themen außerhalb der CDU Mehrheiten zu suchen. Sie können nur noch mit Hilfe der CDU, mit denen sie politisch eher wenige Gemeinsamkeiten haben, ihre Ziele durchsetzen. Ob ihre Wähler das gewollt haben? Von einer Vergrößerung der Ausschüsse würden die Grünen zwar nicht direkt profitieren, indirekt aber allemal. Die Grünen haben sich in der konstituierenden Sitzung der Stadtvertretung als die "Neuen" nicht willkommen gefühlt. Was haben sie auch erwartet, wenn ihre Entscheidung neben ihren eigenen Gestaltungsmöglichkeiten auch die der SPD und der WfB erheblich beeinträchtigt und zudem das Wahlergebnis in den Ausschüssen nicht korrekt abgebildet wird. Respekt muss dagegen Herrn Born von der FDP entgegengebracht werden, der für den Antrag gestimmt hat. Er hat sich nicht von politischen Interessen leiten lassen und für die gerechte Lösung gestimmt.

Michael Wilhelm, Bargteheide

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