Gegen Genitalverstümmelung: Islamische Instanz unterstützt Rausdorfer Menschenrechtler

Rausdorf . Die Al-Azhar-Universität in Kairo, die höchste sunnitische Lehrinstanz, hat die von Rüdiger Nehbergs Menschenrechtsorganisation Target initiierte Fatwa gegen die Genitalverstümmelung bei Mädchen und Frauen unterstützt.

Fatwas sind Rechtsgutachten islamischer Gelehrter, die auf Anfrage erstellt werden. Mohamed Wessam Khedr von der Al-Azhar fordert nach Aussage von Target die Behörden in seinem Land dazu auf, die Bemühungen zur Einstellung dieses Brauchs zu verstärken. Sie seien mit der Religion nicht vereinbar, habe Mohamed Wessam Khedr bei einem Treffen anlässlich des Tags zur Bekämpfung der weiblichen Beschneidung gesagt. Die Beschneidung stelle eine Straftat dar. Bei dem Treffen kamen Vertreter des Gesundheitsministeriums, der Unicef sowie von Menschenrechtsorganisationen in Kairo zusammen.

Die Rausdorfer Rüdiger und Annette Nehberg gründeten Target im Jahr 2000. Das Ziel ist, den Brauch der Genitalverstümmelung mit Hilfe der Ethik und Kraft des Islam zu beenden. Anfang dieses Jahres hatte sich auch der Generalsekretär der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (IOC) gegen das Ritual ausgesprochen.