Vorsitzender des Trittauer Vereins könnte nach Streit um Platzverlegung Freitag abgewählt werden

Trittau. Der Streit um die Verlegung des Trittauer Schützenplatzes hat seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht: Der Vorsitzende des Schützenvereins, Wolfgang Twesten, könnte bei einer außerordentlichen Sitzung am Freitagabend abgewählt werden. Einen Antrag auf die Enthebung Twestens aus dem Amt haben laut Norbert Weber, der die Verhandlungen in Sachen Festplatz führt, 22 Mitglieder unterzeichnet. "Das sind mehr als zehn Prozent unserer 180 Mitglieder", sagt Weber.

Die Antragsteller werfen Twesten Vereinsschädigung vor. Dieser versucht derzeit mit einer einstweiligen Verfügung die Verlegung des Schützenplatzes zu verhindern. Im April hatten die Vereinsmitglieder mehrheitlich einem Tausch zugestimmt. Demnach soll der Festplatz unter Wahrung aller Rechte vor das Schützenhaus verlegt werden. Auf dem jetzigen Gelände möchte der Investor Bartels-Langness einen Famila- oder einen Markant-Markt bauen.

Twestens Stellvertreter im Vorstand hatten den Vertrag unterschrieben. Der Vorsitzende selbst reichte die einstweilige Verfügung beim Lübecker Landgericht ein, "zum Wohle des Vereins", wie er sagt. Nachdem dieser stattgegeben wurde, hat der Verein nun Widerspruch eingelegt. "Ich werde jetzt Klage in der Hauptsache einreichen. Der Verein muss dann beweisen, dass mein Einwand nicht rechtens war", sagt Twesten. Das werde jedoch "fast unmöglich" sein.

Sollte Twesten am Freitag tatsächlich abgewählt werden, wird das auf die einstweilige Verfügung wohl keinen Einfluss haben. Diese hat der Vereinsvorsitzende als Privatperson erwirkt. Verhandlungsführer Weber gibt sich derweil weiterhin zuversichtlich: "Drei Viertel des Vereins haben schließlich für den Tausch gestimmt", sagt er.

Twesten selbst überlege derweil, wie er sich im Fall einer Abwahl verhalten werde. "Es ist schlimm, dass es soweit gekommen ist und es keine vernünftige Aussprache gab", sagt er. Die Basis für eine "vernünftige Zusammenarbeit" sei stark angegriffen.