Neue Gutachten zu dem umstrittenen Projekt in Bargteheide werden im Bauausschuss vorgestellt

Bargteheide. Die Pläne für den Bargteheider Windpark stehen nach wie vor auf der Kippe. Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BAF) hat noch nicht entschieden, ob die drei Anlagen am Glindfelder Weg errichtet werden dürfen. Wie berichtet, prüft die Deutsche Flugsicherung zurzeit, ob die Rotoren die Signale von Drehfunkfeuern stören. Anfang August wird die Stellungnahme vermutlich vorliegen, dann wird das Bundesaufsichtsamt abschließend entscheiden.

Die Vorbereitungen für den Bargteheider Windpark gehen dennoch weiter. So sind drei andere Gutachten mittlerweile fertig und werden am Donnerstag im Bau-Ausschuss der Öffentlichkeit vorgestellt. Es geht um Untersuchungen zum Schallschutz, zum Schattenwurf und um das Turbulenz-Gutachten, das sich mit der Ertragslage des Windparks beschäftigt.

Das Interesse an dem Thema ist groß. Befürworter des Projektes stehen strikten Gegnern gegenüber. Sie sehen den Naturschutz und die Gesundheit der Anwohner gefährdet, prognostizieren die Verschandelung der Landschaft und fürchten um die Wohnqualität auch im benachbarten Jersbek. Der Ausschuss tagt daher ab 18.30 Uhr im Ganztagszentrum (Am Markt 2), das für den erwarteten Andrang genügend Platz bieten soll.

Diskussion dürfte vor allem das Ergebnis des Schattenwurf-Gutachtens auslösen. Danach übersteigt der Grad der Beschattung durch die Rotoren an fünf Messstellen die Grenzwerte. 30 Minuten gelten als zumutbar. An einigen Stellen wird der Wert um drei Minuten, an einem anderen Ort um 25 Minuten überschritten. Allerdings sind keine Siedlungsflächen betroffen, sondern Gebiete an der Stadtperipherie.

Was die Lärmbelastung betrifft, liegen alle Werte innerhalb des zulässigen Bereiches. Und im Hinblick auf die mögliche Energieausbeute ist das Ergebnis ebenfalls positiv. Der für Bargteheide ausgewählte Typ Vestas V-112 erbringt eine Nennleistung von drei Megawatt. Die Nennleistung ist die maximal mögliche Leistung einer Anlage und damit eine technische Größe. Das Gutachten kommt zu dem Schluss, dass diese Leitung auf der Fläche am Glindfelder Weg bis zu 95,5 Prozent ausgeschöpft werden könnte.

Ob es jedoch soweit kommt, ist nach wie vor unklar. Im Bargteheider Rathaus hält man sich angesichts der unsicheren Zukunft des Projektes an die Aussage von Andreas Wiese. Der Leiter der Abteilung Bau- und Anlagenschutz beim Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung hatte gesagt: "Ich sehe gegenwärtig nicht schwarz, sondern eher hellgrau." Es bestehe also durchaus die Möglichkeit, dass der Windpark noch genehmigt werde. Der Geschäftsführer der Bürgerwindpark Bargteheide Verwaltungs- GmbH, Bargteheides Kämmerer Joachim Teschke, hält es nicht für ausgeschlossen, dass das Bundesamt möglicherweise nur zwei Windräder genehmigt.