Sozialministerium fördert Ausbau der Notfallaufnahme und der Intensivmedizin. “Das gesamte Projekt ist mit 11,5 Millionen ziemlich gewaltig“, sagt Andrea Schulz-Colberg vom Krankenhaus in Reinbek.

Reinbek . Das Krankenhaus St. Adolf-Stift in Reinbek vergrößert seine Intensivstation und die zentrale Notfallaufnahme. Das Investitionsvolumen beträgt 11,5 Millionen Euro - 4,5 Millionen Euro kommen vom Land Schleswig-Holstein. Das Ministerium für Soziales, Gesundheit, Familie und Gleichstellung wird das Geld nach eigenen Aussagen mit Beginn des Ausbaus 2015 auszahlen. Die Summe wurde von der Beteiligtenrunde bewilligt, damit das Krankenhaus die medizinische Versorgung in Südstormarn sicherstellen kann. Stimmt das Gremium, in dem Vertreter der Kommunen, der Krankenkassen und der Krankenhausgesellschaften sitzen, den weiteren Planungen und Bauausführungen des Krankenhauses zu, könnte die Fördersumme noch weiter steigen. Dabei ist entscheidend, wie sehr sich das Krankenhaus beim Bau an die Vorgaben des Sozialministeriums hält. Relevant sind hier laut Ministerium im Wesentlichen Zimmergrößen und Ausstattungen des Hauses.

"Das gesamte Projekt ist mit 11,5 Millionen ziemlich gewaltig", sagt Andrea Schulz-Colberg vom Krankenhaus in Reinbek. "Dass wir den Zuschuss bekommen, ist aber schon mal eine positive Bestätigung für unsere längerfristige Planung."

Geschafft ist viel, geplant noch mehr. Unter dem bezeichnenden Namen "Masterplan 2015 - Krankenhaus-Entwicklungskonzept Reinbek" hatte das St. Adolf-Stift bereits zum Jahresbeginn 2013 einen Neubau der chirurgischen Ambulanz abgeschlossen und im April in Kooperation mit dem Nephrologischen Zentrum Reinbek eine neue Dialysestation in Betrieb genommen. Jetzt soll ein 1638 Quadratmeter großer Ausbau der internistischen Notfallaufnahme und der sogenannten Intermediate-Care-Station (IMC), einer Zwischenstufe zwischen Intensiv- und Normalstation, auf dem Dach des nördlichen Traktes die Kapazitäten des Hauses noch weiter erhöhen. Damit stünden dann laut Krankenhaus acht weitere IMC-Plätze zusätzlich zu den 15 bereits bestehenden Intensivbehandlungsplätzen zur Verfügung. Für diesen Bauabschnitt ist der Zuschuss des Landes gedacht. Der Neubau soll optisch an das 1976 errichtete Gebäude angepasst werden. Darüber hinaus plant das Krankenhaus im südlichen Trakt den Bau eines größeren Aufwachraums mit 15 Betten - bislang sind es acht Betten. Auch eine neue zentrale Sterilisationsanlage zum Reinigen von Bettgestellen und medizinischem Werkzeug soll hier laut Lothar Obst, dem kaufmännischen Direktor der Klinik, entstehen.

"Die Detailarbeit geht jetzt erst richtig los", sagt Obst. "Wir müssen jetzt Genehmigungen einholen und exakte, förderungsfähige Raumprogramme erstellen." Die 4,5 Millionen hat die Klinik aber schon sicher. "Ob noch mehr bewilligt wird, zeigt sich erst später", sagt Frank Strutz-Pindor vom Ministerium. "Die Beteiligtenrunde entscheidet zweimal im Jahr über bezuschussungswerte Projekte. Um mehr Zuschüsse zu bekommen, müssten neue Anträge gestellt werden."

Wie viele Krankenhäuser pro Jahr Anträge auf Förderung stellen, darüber schweigt sich das Ministerium aus. "Die Zahlen schwanken so sehr, dass wir keine Durchschnittsmenge nennen können", so Strutz-Pindor. "Es werden die Projekte unterstützt, die die Beteiligtenrunde für förderungswürdig hält." An deren Einschätzung orientiert sich das Ministerium bei der Geldvergabe. Für Obst ist wichtig, "die qualitative Versorgung unserer Patienten mit zukunftsweisenden Entwicklungschancen" sicherzustellen. Das zumindest ist die Maßgabe seiner Projekte, die sich offenbar mit denen der Beteiligtenrunde decken. Weil aber auch ein Ausbau der quantitativen Versorgung wichtig ist, hat das Krankenhaus in den vergangenen Jahren kontinuierlich seine Kapazitäten ausgeweitet. Schulz-Colberg: "2009 hatten wir noch 14.753 Patienten stationär behandelt, 2012 waren es bereits knapp 17.000. Das liegt aber auch daran, dass wir uns neben der Grundversorgung immer weiter spezialisieren."

Das Budget für die 16 Projekte, die das Ministerium in diesem Jahr bisher als förderungswürdig eingestuft hat, beträgt 43 Millionen Euro. Das Beratungsgremium klärt gemeinsam mit dem Ministerium Fragen der Krankenhausplanung und notwendigen Investitionen, um die medizinische Versorgung und Weiterentwicklung in Schleswig-Holstein sicherzustellen.