Baggerfahrer stößt auf sechs Fässer - auch Stormarner Feuerwehr im Einsatz

Tangstedt. Sechs verrostete Fässer, vergraben im Lehmboden, haben in der Gemeinde Tangstedt für einen stundenlangen Feuerwehreinsatz inklusive weiträumiger Absperrung und Evakuierung gesorgt.

Ein Baggerfahrer war nachmittags im Zuge von Arbeiten für eine Wasserleitung in einem Neubaugebiet in 1,50 Meter Tiefe auf sorgsam angereihte Behältnisse gestoßen und eines beschädigt, sodass einer seiner Kollegen giftige Dämpfe einatmete.

Die alarmierte Feuerwehr - die Baustelle liegt nur 100 Meter entfernt von der Wache im Ortsteil Wilstedt - erkannte, dass es sich um einen außergewöhnlichen Notfall handelte. Über die Leitstelle wurden nur Kollegen aus dem Ortsteil Tangstedt und aus Norderstedt alarmiert. Zusätzlich mussten die Löschzüge für Gefahrgut aus den Kreisen Segeberg und Stormarn ausrücken.

Parallel sperrte die Polizei die umliegenden Straßen ab, viele Einwohner kamen in den Räumen der Feuerwehr unter, andere fuhren zu Freunden. Die Bergung der Fässer verlief derweil nicht ohne Risiko. "Schließlich wussten wir anfangs nicht, um welche Art von Flüssigkeit es sich handelt", sagte Gemeindewehrführer Rudolf Körner.

In einem mobilen Labor analysierten Experten Proben. Das Ergebnis: Die giftige Mixtur besteht aus Rückständen von Pflanzenschutzmitteln sowie Rohöl. Wie lange die Fässer indes schon im Boden liegen und wer sie dort vergraben hat, ist unklar. Vermutlich stammen die Behälter aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

Die Anwohner konnten noch am späten Abend in ihre Häuser zurückkehren. Ob die Baustelle frei von Schadstoffen ist, wird allerdings noch untersucht.