Psychischer Zustand des Beschuldigten wird nach Tat in Großhansdorf überprüft

Großhansdorf. Ein 48 Jahre alter Mann, der in Großhansdorf Opfer eines Mordversuchs wurde, liegt wenige Tage nach der Tat weiterhin mit schweren Schädelverletzungen im Krankenhaus. Sein lebensbedrohlicher Zustand habe sich mittlerweile allerdings etwas stabilisiert, erklärte die Staatsanwaltschaft Lübeck. Diese ermittelt in dem Fall, der sich am Freitagabend in einem Mehrfamilienhaus an der Sieker Landstraße ereignete.

Auf diesem Abschnitt der Landstraße, die durch die Waldgemeinde führt, gilt Tempo 30. Die meisten der Autofahrer, die an diesem Montagnachmittag in Großhansdorf unterwegs sind, halten sich an die Vorgabe. Wenige Minuten zuvor hat der Unterricht in dem nahe gelegenen Schulzentrum geendet. Kinder und Jugendliche passieren auf ihrem Weg nach Hause das von Hecken halb verborgene Mehrfamilienhaus. Das Gebäude gehört zu einer Siedlung aus mehreren mit schmutzigweißen Platten verkleideten Häusern. Hier soll am Freitagabend gegen 23.30 Uhr ein 27-Jähriger versucht haben, seinen Bekannten zu töten.

"Wir gehen derzeit von versuchtem Mord aus", sagt Günter Möller, Sprecher der Staatsanwaltschaft Lübeck. Der Tatverdächtige sei heimtückisch vorgegangen: "Er hat sich dem Opfer genähert, ohne, dass dieses es bemerkte und hat ihm ein scharfkantiges Küchengerät in den Kopf geschlagen", sagt Möller. Um welche Art von Küchengerät es sich genau gehandelt habe, dazu sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft derzeit aus ermittlungstaktischen Gründen nichts. Das Werkzeug sei jedoch in das Gehirn des 48-Jährigen eingedrungen und habe so die lebensbedrohlichen Verletzungen verursacht.

Die Tat ereignete sich bei einer privaten Feier in dem Haus an der Sieker Landstraße. Täter und Opfer hatten mit Bekannten zusammengesessen. Dabei sei viel Alkohol getrunken worden, sagt Möller. Bei dem Beschuldigten habe man bei seiner Festnahme eine "erhebliche Alkoholisierung" festgestellt.

"Die beiden Männer sind in zunächst nur verbalen Streit geraten", sagt Möller. Die Auseinandersetzung habe privaten Gründe gehabt, zu denen er sich nicht weiter äußern wolle. In der Folge habe der Tatverdächtige dann den 48-Jährigen angegriffen. Die anwesenden Bekannten hätten den Krankenwagen alarmiert.

Der des versuchten Mordes beschuldigte 27-Jährige sitzt derzeit in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Lübeck. Laut Staatsanwaltschaft wird nun ein psychisches Gutachten eingeholt, um den geistigen Gesundheitszustand des Tatverdächtigen routinemäßig zu überprüfen.