Die Mannschaft des Pflegeheims Haus am See ist eines von 16 Drachenboot-Teams, die Sonnabend an den Start gehen

Lütjensee. Big Dragon Masters, Fette Henne oder Fenster Drachen - bei der Namensfindung für eine Drachenbootbesatzung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. So auch beim Team Pflegedrachen, das seit Wochen diesem Sonnabend, 15. Juni, entgegenfiebert. Aus gutem Grund: Die Gemeinde Lütjensee erlebt ab 11 Uhr ihr erstes Drachenbootrennen, organisiert vom Lions Club Hahnheide. "16 Mannschaften treten gegeneinander an", sagt Mitorganisator und Lions-Club-Mitglied Johann von Eicken.

Ein Team, das Hoffnungen auf einen der vorderen Plätze hegt, heißt Pflegedrachen. Es fährt das Boot des Lütjenseer Pflegeheims Haus am See. Michael Mitter setzt nicht nur auf die Muskelkraft seiner Mannschaft: "Trainiert haben wir zwar nicht. Dafür sind wir bei ein paar Bier die Theorie mehrfach bis ins letzte Detail durchgegangen", sagt der Pflegedienstleiter und lacht.

Die Rennstrecke auf dem Lütjensee ist 200 Meter lang. In jedem der mit bunten Drachenköpfen verzierten Kunststoffboote sitzen zehn bis 16 Paddler, ein Trommler sowie ein Steuermann. "Der Trommler gibt die Paddelschläge vor. Also den Rhythmus und die Geschwindigkeit", sagt Johann von Eicken. Am Restaurant Zur Fischerklause (Am See 1) werden die Teams über eigens dafür ins Wasser gelassene Pontons in ihre Boote ein- und aussteigen. Bojen markieren die Start- und die Ziellinie. Der Hahnheider Lions-Club-Präsident Peter Bernhardt wird das Rennen eröffnen. Dann starten die Teams ab 11 Uhr.

In den Vorrunden wird jede Mannschaft gegen jeweils drei andere Teams rudern. Die Platzierung wird mit Punkten bewertet. Acht, vier, zwei und null Punkte können erreicht werden. Die vier erfolgreichsten Boote ziehen dann ins Finale ein, das um 15.50 Uhr beginnt wird. Um 16.30 Uhr wird dann der Sieger gekürt. Jedes Teammitglied erhält eine Medaille. "Wir wollen auch einen Wanderpokal verleihen. Der stammt aus meinem Familienbesitz und ist über 100 Jahre alt", sagt der Lion und Drachenboot-Rennen-Organisator von Eicken.

Die zwölf Meter langen Drachenboote werden morgens vor dem Wettkampf auf der Nordseite des Sees in das Wasser gelassen und mit einem Motorboot über das 33 Hektar große Gewässer ans südliche Ufer zum Austragungsort befördert. "Eine Lübecker Firma leiht uns die Boote und die Steuermänner. Sie kennen sich am besten mit den Drachenbooten aus", sagt von Eicken.

Kaltes Bier vom Fass, gegrilltes Fleisch und Würstchen sowie Eis, Kuchen und andere Leckereien dürfen natürlich bei dem großen Ereignis nicht fehlen. "Keiner muss sich selbst etwas mitbringen. Das Restaurant Fischerklause hat an alles gedacht", sagt von Eicken. Der beste Platz zum Zusehen sei ebenfalls die Uferzone rund um das Restaurant, meint von Eicken. Geparkt werden könne auf den zwei großen Parkplätzen in der Nähe des Restaurants. "Wir rechnen mit 600 bis 800 Zuschauern.

Die Regatta beflügelt nicht nur den sportlichen Ergeiz, das Rennen ist gleichzeitig eine Benefizveranstaltung. "Jedes Team zahlt 1.000 Euro Startgeld. Davon gehen 700 Euro je zur Hälfte an die Lübeck-Hilfe für krebskranke Kinder und an das Zentrale Kinder-Tumorregister in Kiel", sagt John Adam vom Lions Club. Von den restlichen 300 Euro finanziere der Veranstalter die Leihgebühr für Boote sowie den Einsatz der Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und eines Moderators. Auch ein DJ und die Feuerwehrkapelle Hoisdorf sorgen für Stimmung.

Der Lions Club Hahnheide sieht die Premiere auf dem Lütjensee nicht als einmalige Veranstaltung an. Johann von Eicken sagt: "Wenn die Veranstaltung ein Erfolg wird, werden wir sie auf jeden Fall wiederholen."